Das teilten das Erzbistum Hamburg und die Nordkirche mit. Dabei erinnerten sie an fünf Stationen auch an das Leiden und Sterben Jesu Christi. Unter den Teilnehmern waren der katholische Erzbischof Stefan Heße, die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs und der frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsident Björn Engholm (SPD).
Gegen Gewalt und für Demokratie
"Seit mehr als sieben Wochen herrscht Krieg in Europa", sagte Heße. "Fassungslos, sprachlos und ohnmächtig stehen wir vor der Eskalation der Gewalt, der Not und dem Leiden der Menschen und den Trümmern unserer Friedenspolitik und unserer Vorstellungen von einem friedlichen Zusammenleben in Europa", so der Hamburger Erzbischof.
Fehrs sprach sich gegen Gewalt und für einen aktiven Einsatz für die Demokratie aus. "Wir müssen Zusammenhalt zeigen und ein Nein aussprechen, wenn Macht missbraucht wird, wenn Völkerrecht gebrochen wird", mahnte die Bischöfin im Nordkirchen-Sprengel Hamburg und Lübeck.
Zwei Jahren pandemiebedingte Pause
Die Prozession fand erstmals nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause wieder statt. Kirchenhistoriker halten den Lübecker Kreuzweg für den ältesten seiner Art in Deutschland.
Der Lübecker Kreuzweg wurde Ende des 15. Jahrhunderts angelegt und geriet nach der Reformationszeit in Vergessenheit. Seit 1994 wird er wieder jährlich gegangen, seit 2002 in ökumenischer Gemeinsamkeit. Er ist wie die "Via dolorosa" in Jerusalem 1.650 Meter lang und führt von der Jakobi-Kirche in der Altstadt zum Jerusalemsberg außerhalb der Innenstadt.