Soziologe sieht wichtige Impulse der Kirche in Ökodebatte

Bewahrung der Schöpfung

In der Debatte über die Ökokrise gehen nach den Worten des Soziologen Sighard Neckel weltweit wichtige Impulse auch von der katholischen Kirche aus. Auch von Papst Franziskus.

Bewahrung der Schöpfung / © sarayut_sy (shutterstock)

"Die letzten päpstlichen Enzykliken haben sehr drastische Worte gefunden und einschneidende Maßnahmen gefordert, um die Schöpfung zu bewahren", sagte Neckel im Interview der "Welt am Sonntag". Auf die protestantische Ethik angesprochen sagte der Hamburger Wissenschaftler, dass der Protestantismus eine der religiösen Strömungen sei, "die im Glauben besonders viel Wert auf die Prüfungsinstanz des eigenen Gewissens legt".

Verzicht macht nicht unglücklich

Insgesamt sei die "Assoziation von Nachhaltigkeit und Verzicht" nicht so eng, wie manch einer häufig annehme, betonte Neckel. "Viele Menschen verbinden mit Nachhaltigkeit eher die Vorstellung, zentrale Elemente ihrer Lebensführung - Individualismus, Mobilität, Konsum - fortzusetzen, aber eben auf eine ökologisch verträgliche Art und Weise." Nicht jeder Verzicht mache unglücklich.

Enzyklika "Laudato si"

Klimawandel, Artenvielfalt, Trinkwasser: Diese Themen bestimmen die Umweltenzyklika von Papst Franziskus. Er wendet sich damit an "alle Menschen guten Willens" - und erklärt, warum eine ökologische Umkehr auch soziale Gerechtigkeit bedeutet. Papst Franziskus hat die reichen Industrienationen zu einer grundlegenden "ökologischen Umkehr" aufgefordert, um globale Umweltzerstörung und Klimawandel zu stoppen.

Deutsche Ausgabe der Enzyklika "Laudato si" / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Deutsche Ausgabe der Enzyklika "Laudato si" / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA