Die Jüdinnen und Juden gingen gemeinsam mit Polens Präsidenten Andrzej Duda vom einstigen Hauptlager ins mehr als drei Kilometer entfernte Lager Birkenau, den Hauptort des Massenmordes in Auschwitz.
Duda nannte den Gedenkmarsch in seiner Ansprache ein "Geschehen des Sieges des Lebens", auch wenn die Veranstaltung von Nachdenklichkeit geprägt sei. "Sogar der schlimmste Totalitarismus kann nicht gegen den Lebens- und Durchhaltewillen gewinnen", so der 49-Jährige. An der Veranstaltung nahmen Menschen aus mehr als 25 Ländern teil, deren Vorfahren von den Nazis ermordet wurden.
"Wir schreien laut"
Mit einer Schweigeminute wurde dieses Jahr nicht nur des Völkermordes an den Juden gedacht, sondern mit einer eigenen Schweigeminute auch der Opfer des russischen Krieges gegen die Ukraine. "Wir schreien laut: Nein zum Hass, nein zum Antisemitismus, nein zum Antiukrainismus, nein zum Antipolnismus", so Duda.
Es war der erste "Marsch der Lebenden" nach einer zweijährigen Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie. Der Marsch wurde 1988 eingeführt und findet traditionell jährlich am israelischen Holocaust-Gedenktag "Jom Haschoa" statt. In Auschwitz ermordeten die deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg mindestens 1,1 Millionen Menschen; etwa eine Million davon waren Juden.