Ermittlungen gegen Ex-Finanzdirektor von Eichstätt gestoppt

Kapitel im Finanzskandal beendet

Aktuell wird noch gegen drei Personen ermittelt. Aber die Staatsanwaltschaft München II hat nun ihre Ermittlungen gegen den früheren Finanzdirektor des Bistums Eichstätt im Zusammenhang mit dem diözesanen Finanzskandal eingestellt.

 Eichstätter Dom
 / © Christopher Beschnitt (KNA)
Eichstätter Dom / © Christopher Beschnitt ( KNA )

Das bestätigte am späten Montagnachmittag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Als erstes hatte der "Donaukurier" darüber berichtet.

Bei den drei Personen, gegen die noch ermittelt wird, handele es sich um den früheren Stellvertreter des Finanzdirektors, einen seiner Geschäftspartner in den USA sowie um eine dritte Person. Ein Termin für eine Anklageerhebung sei bisher nicht absehbar.

Vorermittlungen gegen Bischof Hanke eingestellt

Die auf Wirtschaftskriminalität spezialisierte Staatsanwaltschaft München II ermittelt seit Juli 2017 im Eichstätter Finanzskandal.

Zwischenzeitlich hatte es auch aufgrund einer anonymen Strafanzeige Vorermittlungen gegen den Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, gegeben. Diese waren jedoch im Juni 2020 eingestellt worden.

Gregor Maria Hanke / © Markus Nowak (KNA)
Gregor Maria Hanke / © Markus Nowak ( KNA )

Hintergrund des Finanzskandals ist, dass das Bistum zwischen 2014 und 2016 Rücklagen in Höhe von fast 60 Millionen Dollar in hochriskante Darlehen für Immobilienprojekte in den USA gesteckt hatte. Hanke hatte den Skandal Anfang 2018 publik gemacht.

Gelder zurückerhalten

Bei einer von ihm veranlassten Überprüfung der Vermögensverwaltung der Diözese unter Einschaltung externer Experten waren die Vorgänge ans Licht gekommen. Die Diözese zeigte ihren damaligen stellvertretenden Finanzdirektor an. Als direkte Folge aus dem Skandal überarbeitete sie ihre Anlagerichtlinien. Die Investments werden nun von externen Dienstleistern verwaltet und regelmäßig geprüft.

Bis Juni 2020 hatte das Bistum von den ausgeliehenen 60 Millionen US-Dollar rund 18 Millionen US-Dollar zurückerhalten; neuere Zahlen liegen noch nicht vor. 

Bistum Eichstätt

Eichstätter Dom / © Armin Weigel (dpa)
Eichstätter Dom / © Armin Weigel ( dpa )

1948 zählte die Diözese ca. 340 .000 Katholiken, über ein Drittel mehr als noch 1940. Der Bevölkerungsanstieg zog die Errichtung einer Reihe neuer Pfarreien, Exposituren und Kuratien und damit einhergehend zahlreicher neuer Kirchen vor allem in den mittelfränkischen Diasporagebieten und in den beiden Ballungsräumen Ingolstadt und Nürnberg nach sich.

Quelle:
KNA