Papst Franziskus hat eindringlich das Einrichten humanitärer Korridore in die umkämpfte ukrainische Stadt Mariupol gefordert. Die Menschen, die in das dortige Stahlwerk geflüchtet sind, müssten die Stadt verlassen dürfen. "Ich leide und weine, wenn ich an das Leiden des ukrainischen Volkes denke. Wir sind Zeugen eines makabren Rückschritts der Menschheit", klagte der 85-Jährige am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Er denke besonders an die Kinder und Schwachen, die verschleppt und verstoßen würden.
Er frage, sich ob derzeit Frieden angestrebt werde beim Versuche eine weitere militärische Eskalation zu vermeiden. "Lassen wir uns nicht von der Spirale der Waffen mitreißen", so der Appell des Papstes. Die Logik der Gewalt müsse enden, die Waffen schweigen.
Von der ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind infolge heftiger Gefechte und russischer Angriffe beinahe nur noch rauchende Trümmer übrig. Tausende Zivilisten sind in der Stadt, die dem Schutz Marias geweiht ist, eingekesselt, unter anderem in einem großen Stahlwerk. Der Versuch, humanitäre Korridore einzurichten, scheiterte mehrfach. Die Versorgungslage ist Berichten zufolge dramatisch. (KNA, 01.05.2022)