Er äußerte sich in seiner am Dienstag veröffentlichten Botschaft zum diesjährigen "Tag der Großeltern und älteren Menschen" (24. Juli). Dabei hätten alte Menschen die "große Verantwortung", zu einer "Revolution der Zärtlichkeit" beizutragen.
Die Lebensphase des Alters sei in der Tat schwer zu verstehen, "selbst für uns, die wir sie bereits erleben", räumt der Papst ein.
Gefühl der Nutzlosigkeit
Auf das Alter werde man so gut wie nicht vorbereitet. Mit dem Ende des Arbeitslebens und der Eigenständigkeit der Kinder "verschwinden die Gründe, für die wir viel Energie aufgewendet haben", schreibt Franziskus weiter. Mit der Schnelllebigkeit der Welt könnten alte Menschen schwer Schritt halten, so dass viele das Gefühl der Nutzlosigkeit verinnerlichten.
Dabei hätten alte Menschen eine große Verantwortung: "Wir müssen die Frauen und Männer unserer Zeit lehren, den Nächsten mit demselben Verständnis und zärtlichen Blick anzuschauen wie unsere Enkelkinder." Alte Menschen seien durch ihre Fürsorge für andere in ihrer Menschlichkeit gewachsen und so "Lehrer für eine friedliche Lebensweise, die achtsam gegenüber den Schwächsten ist".
Insbesondere Menschen mit reicher Lebenserfahrung haben nach Aussage des Papstes, "weise, schlichte Erkenntnis gewonnen, die die Welt bitter nötig hat: nämlich, dass wir uns nicht alleine retten, dass das Glück wie ein Brot ist, das wir zusammen essen".
Tag der Großeltern und Alten
Der Tag der Großeltern und Alten solle daher in Pfarreien und Gemeinden bekannt gemacht und gemeinsam begangen werden. Ältere Menschen, die am einsamsten sind, zu Hause oder in Heimen, solle man besuchen. "Niemand soll diesen Tag in Einsamkeit verbringen."
Den katholischen Aktionstag hatte Franziskus 2020 ausgerufen; erstmals begangen wurde er im vergangenen Jahr. Termin ist der vierte Sonntag im Juli; in zeitlicher Nähe zum 26. Juli, dem Gedenktag der Heiligen Anna und Joachim, Eltern von Maria, der Mutter Jesu.