Das erklärte Parolin laut Vatican News (Freitag) am Rande einer Veranstaltung in Rom.
Auch laufen laut Parolin die vatikanischen Friedensbemühungen für die Ukraine weiter. So habe der Heilige Stuhl für die Evakuierung der verbliebenen Zivilisten im belagerten Stahlwerk im ukrainischen Mariupol bürgen wollen, "aber dann wurde nichts getan". Dies sei nur eine von vielen Bemühungen in den vergangenen Wochen, so der Vatikan-Diplomat.
Vatikanischer Außenbeauftragter reist in die Ukraine
Am Mittwoch reist der vatikanische Außenbeauftragte, Erzbischof Paul Richard Gallagher, in die Ukraine. Dort werde er sich für "einen Waffenstillstand" als "grundlegenden Ausgangspunkt" und "die Beendigung der Kriegsoperationen" einsetzen, so Parolin. Er hoffe, dass so "ein ernsthafter Dialog ohne Vorbedingungen beginnen wird, in dem wir versuchen werden, einen Weg zur Lösung dieses Problems zu finden".
Während des Gesprächs bekräftigte Parolin zudem Äußerungen Gallaghers über das Recht der Ukraine zur bewaffneten Selbstverteidigung, die dieser am Donnerstagabend im italienischen Fernsehen gemacht hatte. Das Recht zu bewaffneter Selbstverteidigung gelte allerdings "unter bestimmten Bedingungen", wie etwa jener der Verhältnismäßigkeit. Eine solche konkret zu bestimmen, sei zwar schwierig, "aber wir brauchen klare Parameter, um die Frage der Waffen so gerecht und maßvoll wie möglich zu behandeln", sagte Parolin.
Parolin sieht "komplexen Weg des Dialogs" mit China
Laut Vatican News äußerte sich der 67-Jährige ebenfalls zu dem in Hongkong festgenommenen und wieder freigelassenen Kardinal Joseph Zen Ze-kiun. Er hoffe, dass dieses Ereignis "den ohnehin schon komplexen und nicht einfachen Weg des Dialogs zwischen dem Heiligen Stuhl und der Kirche in China nicht noch komplizierter macht". Zugleich drückte er dem emeritierten Bischof von Hongkong seine Solidarität aus.