Bischof Ackermann legte in seiner Erklärung von Mitte April dar, dass die Entweihung (Profanierung) und der Abriss der Kirche in Ahrbrück eine "schmerzliche Entscheidung" sei. Er habe als Bischof jedoch "das große Ganze" zu verantworten. Er lässt dabei durchblicken, dass die finanziellen Hürden für das Projekt in Abwägung aller Aspekte wohl zu hoch gewesen wären.
Auch der Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Axel Spiller bekräftigt, dass er die Entscheidung des Bistums mittrage. Die Form des Glaubenslebens unterliege, wie auch das gesellschaftliche Leben stets dem Wandel. Antworten darauf seien im "Hier und Jetzt" zu geben.
Kirche vor Zerstörung nur wenig genutzt
Zur Entscheidung des Bistums hätten auch praktische Gründe geführt. Pfarrer Spiller erklärt, dass die ehemalige Filialkirche mit ihren 340 Sitzplätzen vor der Flut selten gefüllt war. Nur noch "an bestimmten Hochfesten und besonderen Feiern" sei dies der Fall gewesen.
Zudem befänden sich Alternativen für den Gottesdienstbesuch in unmittelbarer Nähe. So biete etwa die Marienwallfahrtskappelle, etwa 500 Meter von der zerstörten Kirche entfernt, zweimal im Monat Messen. Einmal im Monat fände in der evangelischen Auferstehungskirche eine katholische Vorabendmesse statt. Für größere Feierlichkeiten gebe es die Pfarrkirche St. Petrus im nahen Kesseling.
Dazu komme, dass der Standort von St. Andreas auch künftig erneutem Hochwasser ausgesetzt sein könnte.
Alternativen zur Wiederherstellung
Das Bistum bietet den Gläubigen der Gemeinde in Ahrbrück Alternativen zur Wiederherstellung der alten Kirche St. Andreas an. So sei ein sakraler Gedenk- oder Gebetsraum an der gleicher Stelle oder in einem geplanten Neubaugebiet denkbar, bestückt mit Fenstern aus der bisherigen Kirche.