Mehr als 50 Jahre war der gebürtige Berliner auf der Bühne aktiv. Von der ersten Stunde an hatte er als "Bischof" den Ordensfrauen in der beliebten ARD-Serie zur Seite gestanden. Bei seinen Besuchen im Mutterhaus liebte er die selbst gebackenen Kekse von "Schwester Agnes".
Serie zeigt Humor in der Kirche
Er selbst sei kein gläubiger Christ, sagte Sachtleben einmal der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Schauspieler wusste es aber zu schätzen, dass er, wenn er in Drehpausen im vollen Ornat auf die Straße ging, immer sehr liebenswürdig von Menschen angesprochen wurde. "Die Leute wissen zwar, dass ich Schauspieler bin, wollen aber oft mit mir beten", erzählte der Künstler einst.
In Landshut habe er zwei Damen auch den Wunsch erfüllt und sei mit ihnen in die Kirche mitgegangen; während sich seine Begleiterinnen niederknieten, habe er sich dezent im Hintergrund gehalten und die großartige Architektur bewundert. An der Serie gefiel ihm besonders, dass gezeigt worden sei, wie viel Humor es in der Kirche geben könnte.
Menschen und Orte wichtig im Leben
2015 war Sachtleben in dem ungewöhnlichen ARD-Road-Movie "Über den Tag hinaus" zu erleben. Dort verkörperte er einen alten, schrulligen Mann, der den ganzen Tag von einer jungen Taxifahrerin chauffiert werden möchte. Akribisch hatte dieser in einem Notizbüchlein die Stopps samt Uhrzeit für die nächsten Stunden aufgelistet. Ein letztes Mal vor seinem Tod wollte er Menschen und Orte besuchen, die ihm ein Leben lang wichtig waren.
Diese Rolle habe ihn in einem Lebensabschnitt getroffen, der sehr identisch gewesen sei, mit dem, was er da gespielt habe, erzählte der Schauspieler damals. Katja Studt verkörperte in dem Film die junge Frau, die mit dem Schicksal einer dementen Mutter fertig werden musste.