Millionen ukrainische Kinder brauchen humanitäre Hilfe

"Verheerende Auswirkungen"

Drei Millionen Kinder in der Ukraine und mehr als 2,2 Millionen Kinder in den Ländern, die Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen haben, sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das berichtet das UN-Kinderhilfswerk Unicef.

Ukraine, Kiew: Eine Frau und ihr Kind schauen auf einen abfahrenden Zug, als sie am Bahnhof von Kiew in der Ukraine zu fliehen versuchen.  / © Emilio Morenatti (dpa)
Ukraine, Kiew: Eine Frau und ihr Kind schauen auf einen abfahrenden Zug, als sie am Bahnhof von Kiew in der Ukraine zu fliehen versuchen. / © Emilio Morenatti ( dpa )

Unicef äußerte sich anlässlich des internationalen Tages des Kindes in der Ukraine und den Ländern der Region. Viele Familie könnten ihre Grundbedürfnisse nicht mehr decken und ihre Kinder nicht ausreichend versorgen. Der Krieg in der Ukraine habe verheerende Auswirkungen auf das Leben der Kinder - in einer Geschwindigkeit und einem Ausmaß wie nie seit dem Zweiten Weltkrieg, hieß es.

UNICEF

UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (United Nations Children’s Fund). Der Auftrag von UNICEF ist es, die Kinderrechte für jedes Kind zu verwirklichen, unabhängig von seiner Hautfarbe, Religion oder Herkunft. Richtschnur für die weltweite Arbeit ist die UN-Konvention über die Rechte des Kindes.

Von der schnellen Nothilfe bis zum langfristigen Wiederaufbau hilft UNICEF, dass Mädchen und Jungen überall auf der Welt gesund und sicher groß werden und ihre Fähigkeiten voll entfalten können.

Unicef: "Die Lage in abgeriegelten Orten ist besonders düster." / © Karin Leukefeld (KNA)
Unicef: "Die Lage in abgeriegelten Orten ist besonders düster." / © Karin Leukefeld ( KNA )

Seit Kriegsbeginn am 24. Februar wurden den Angaben zufolge mindestens 262 Kinder getötet und 415 verletzt. Laut dem UN-Hochkommissariat für Menschenrechte werden in der Ukraine jeden Tag im Durchschnitt mehr als zwei Kinder getötet und mehr als vier verletzt - überwiegend durch den Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten.

Schulen und Gesundheitseinrichtungen beschädigt

Auch die zivile Infrastruktur, auf die Kinder angewiesen sind, werde weiter beschädigt oder zerstört - darunter bislang mindestens 256 Gesundheitseinrichtungen und jede sechste der von Unicef unterstützten "Safe Schools" im Osten des Landes. Hunderte weitere Schulen im ganzen Land seien beschädigt worden.

Unicef spricht zudem von einer Kinderschutzkrise. Rund zwei von drei Kindern seien durch die Kämpfe aus ihrem Zuhause vertrieben worden. Kinder, die fliehen müssten, seien besonders gefährdet, von ihren Familien getrennt oder Opfer von Gewalt, sexueller Ausbeutung oder Menschenhandel zu werden.

Besonders die Lage der Kinder im Osten und Süden des Landes, wo die Kämpfe sich intensivieren, werde immer verzweifelter. Unicef forderte erneut einen sofortigen Waffenstillstand und den Schutz von Kindern. Angriffe auf die zivile Infrastruktur und der Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten müssten aufhören. Der uneingeschränkte und schnelle Zugang von humanitären Organisationen zu Kindern in Not müsse gewährleistet sein.

Quelle:
KNA