Diakonie fordert Runden Tisch zu Prostitution

Dunkelfeldstudie gefordert

Die Diakonie hat eine sachorientierte Debatte über Prostitution gefordert. Dazu brauche es verlässliche Daten und einen Runden Tisch, forderte die Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, Maria Loheide, am Mittwoch in Berlin.

Symbolbild Prostitution / © diy13 (shutterstock)
Maria Loheide, Diakonie Deutschland / © Jens Büttner (dpa)
Maria Loheide, Diakonie Deutschland / © Jens Büttner ( dpa )

"Menschen in der Prostitution haben unseren Respekt verdient, wertschätzende Unterstützung und Hilfe, die sie wünschen", so Loheide. Politik und Zivilgesellschaft müssten hierzu bessere Voraussetzungen schaffen. Loheide äußerte sich zum "Welthurentag", der am 2. Juni begangen wird.

Ein interdisziplinärer Runder Tisch solle beraten, wie die Situation von Prostituierten sowie Ausstiegsmöglichkeiten verbessert und wie Menschenhandel konsequenter verfolgt werden könnte, sagte Loheide.

Bislang keine verlässlichen Daten

Auch bräuchten Sexarbeiter niedrigschwelligen und diskriminierungsfreien Zugang zu Gesundheitsdiensten und zu Beratungsstellen.

Bund, Länder und Kommunen ebenso wie Selbstvertretungen Prostituierter, Verbände und Sicherheitsbehörden sollten dies gemeinsam auf Grundlage von Fakten diskutieren. "Dazu braucht es endlich eine Dunkelfeldstudie, denn bisher gibt es in Deutschland keine verlässlichen Daten über Prostitution", erläuterte Loheide.

Frauenhilfsorganisation SOLWODI

Die Frauenhilfsorganisation SOLWODI existiert seit 1985. Das Kürzel steht für SOLidarity with WOmen in DIstress (Solidarität mit Frauen in Not). Die Ordensfrau Lea Ackermann gründete die Organisation zunächst, um damit kenianischen Frauen aus der Elendsprostitution herauszuhelfen. 

Symbolbild Gewalt an Frauen / © Doidam 10 (shutterstock)
Symbolbild Gewalt an Frauen / © Doidam 10 ( shutterstock )
Quelle:
KNA