Auf den Marktplätzen wird über Jesus gesprochen, ist sich Dompropst Guido Assmann sicher. Denn Jesus fragt seine Jünger, für wen ihn die Leute halten. Auch heute werde auf den Marktplätzen, Stammtischen und Schützenfesten über das gesprochen, was in der Zeitung steht, meint der Dompropst in seiner Predigt im Kapitelsamt am Sonntag im Kölner Dom.
Das Ohr bei den Menschen zu haben, das sei nicht nur Aufgabe der Seelsorger, sondern Aufgabe von uns allen, sagte Assmann. Doch wer sind eigentlich "die Leute", von denen immer erzählt werde, diese würden dies oder jenes meinen? Unterschiedliche Ansichten, wer Jesus sei, erkennen auch die Jünger.
Unterschiedliche Blickwinkel ergeben ein Gesamtbild
Der Dompropst zieht einen Vergleich: Es sei so wie bei der Aufnahme eines Unfalls, wenn die Polizei Augenzeugen befragen, die jeweils unterschiedliches berichten, weil sie das Geschehene aus verschiedenen Blickwinkeln wahrgenommen haben. Und aus diesen verschiedenen Blickwinkeln setze sich nun das Gesamtbild zusammen.
"Wer ist Jesus für uns?" fragt Assmann weiter. "Jesus ist der Messias, der Erlöser." Jeder mag da noch etwas dazugeben. "Jesus kann für den einen en Bruder sein. Er kann für den anderen der Heiland sein." Alles das dürfe hinzukommen, aber das Wesentliche sei, dass Jesus der Messias ist. Dass er uns befreit, müsse Auswirkungen auf unser Leben, auf unseren Alltag haben, so der Dompropst.
Zeugen, dass Jesus Christus der Erlöser ist
Freundschaft mit Jesus zu pflegen, ihn immer besser kennenzulernen, dass sei unsere Aufgabe. "Seien wir Zeuginnen und Zeugen dafür, dass Jesus Christus der Erlöser ist."
Musikalisch wurde das Kapitelsamt vom Mädchenchor am Kölner Dom unter der Leitung von Oliver Sperling und Patricia Langenmantel mitgestaltet. Der Chor sang die "Missa sine nomine" von Claudio Casciolini sowie das "Laudate pueri Dominum" von Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Orgel spielte Winfried Bönig.