Bischof Felix Genn (geboren 1950)
Unter den deutschen Bischöfen gehört er inzwischen zu den alten Hasen. Seit 13 Jahren leitet er die Diözese Münster; zuvor hatte er sechs Jahre das Nachbarbistum Essen geführt. Hinzu kommen vier Jahre als Weihbischof in Trier. Weithin geschätzt werden seine Fähigkeiten als Mittler in den Flügelkämpfen der Kirche - die sind auch schon im Vatikan aufgefallen.
Grundsätzlich unterstützt Genn den Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, den Synodalen Weg. Zugleich wendet er sich gegen einzelne Erneuerungsvorschläge, etwa die Aufgabe des Pflichtzölibats. In drei Jahren feiert Genn seinen 75. Geburtstag. In diesem Alter gehen Bischöfe üblicherweise in den Ruhestand.
Bischof Reinhard Lettmann (1933-2013)
Der gebürtige Dattelner und Sohn eines Bergmanns leitete 28 Jahre, von 1980 bis 2008, die westfälische Diözese. In die Regie des Bistums war Lettmann aber schon viel früher eingebunden. 1967 wurde er mit 34 Jahren jüngster Generalvikar Deutschlands.
Bereits in dieser Position war er mit Fällen sexuellen Missbrauchs durch Geistliche betraut. Zu den Höhepunkten seiner Amtszeit als Bischof zählte der Besuch von Papst Johannes Paul II. 1987 in Münster und Kevelaer. Zeitgenossen schätzten an "Bischof Reinhard" eine Mischung aus Menschenfreundlichkeit und Prinzipientreue. Er starb mit 80 Jahren bei einer Reise durch das Heilige Land.
Bischof Heinrich Tenhumberg (1915-1979)
Den Spitznamen "Pressebischof" verdankte Tenhumberg seiner damals ungewöhnlichen Offenheit gegenüber Medien. 1958 wurde der Westfale Weihbischof und 1969 Bischof in Münster.
Für Redaktionen war er häufig die erste Adresse, wenn eine kirchliche Stellungnahme zu einem aktuellen Geschehen gefragt war. Mit nur 64 Jahren erlag Thenhumberg einem Herz-Kreislauf-Versagen. Nach ihm ist die Bischof Heinrich Tenhumberg-Stiftung benannt, die Familien und Alleinerziehende in Notlagen unterstützt.
Kardinal Joseph Höffner (1906-1987)
Höffner leitete das Bistum Münster ab 1962, bevor er 1969 Erzbischof in Köln wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg lehrte der gebürtige Westerwälder als Professor für Pastoraltheologie und christliche Soziallehre am Priesterseminar Trier. 1951 gründete er das Institut für Christliche Sozialwissenschaften an der Uni Münster.
Von 1976 bis 1987 leitete Höffner die Deutsche Bischofskonferenz. Der Kardinal starb nach kurzer Krankheit am 16. Oktober 1987, nur einen Monat nach seiner Emeritierung als Erzbischof. Rechtsgutachter werfen ihm acht Pflichtverletzungen im Umgang mit Missbrauchsfällen während seiner 18-jährigen Amtszeit in Köln vor. Unter anderem soll er Verdachtsmeldungen nicht konsequent nachgegangen sein.
Bischof Michael Keller (1896-1961)
Wegen des Ersten Weltkriegs unterbrach der gebürtige Siegener sein Theologiestudium in Paderborn, das er später in Innsbruck und Rom fortsetzte.
Er war als Seelsorger in Hamburg und als Leiter des Priesterseminars Osnabrück tätig, bevor er 1947 Bischof in Münster wurde. 1961 starb Keller an Herzversagen.