Papst beklagt das Leid der Armen

"Angesichts der Armen nützen keine großen Worte"

Papst Franziskus hat insbesondere mit Blick auf den Ukraine-Krieg das Leid der Armen beklagt und zur Solidarität aufgerufen. Das schreibt Franziskus in seiner am Dienstag veröffentlichten Nachricht zum Welttag der Armen im November.

Geflüchtete aus der Ukraine in Medyka, Polen im März 2022 / © Francesco Pistilli (KNA)
Geflüchtete aus der Ukraine in Medyka, Polen im März 2022 / © Francesco Pistilli ( KNA )

"Wie viele arme Menschen bringt der Wahnsinn des Krieges hervor! Wo immer wir unseren Blick hinwenden, sehen wir, wie die Gewalt die Wehrlosen und Schwächsten trifft", schreibt Franziskus in seiner Nachricht zum Welttag der Armen im November.

Der Krieg in der Ukraine reihe sich dabei ein in die vielen regionalen Kriege, die in den letzten Jahren Tod und Zerstörung gebracht hätten. "Hier ist das Bild jedoch komplexer, da eine 'Supermacht' direkt eingreift und ihren Willen gegen den Grundsatz der Selbstbestimmung der Völker durchsetzen will", führt Franziskus weiter aus.

Wieder einmal überdecke die gegenseitige Erpressung einiger weniger Mächtiger die Stimme der nach Frieden rufenden Menschheit. Millionen von Frauen, Kindern und älteren Menschen seien gezwungen, sich der Gefahr der Bomben auszusetzen, nur um sich in Sicherheit zu bringen und als Flüchtlinge in Nachbarländern Zuflucht zu suchen.

Hilfsbereitschaft dürfe nicht nachlassen

Papst Franziskus während des Gottesdienstes im Petersdom zum "Welttag der Armen" / © Stefano Dal Pozzolo (KNA)
Papst Franziskus während des Gottesdienstes im Petersdom zum "Welttag der Armen" / © Stefano Dal Pozzolo ( KNA )

Er denke in diesem Moment an die Bereitschaft, die in den letzten Jahren ganze Nationen dazu bewegt habe, ihre Türen zu öffnen, um Millionen von Geflüchteten aus den Kriegen im Nahen Osten, in Zentralafrika und jetzt in der Ukraine aufzunehmen. "Je länger der Konflikt jedoch andauert, desto schlimmer werden seine Folgen", so der Papst weiter. Daher dürfe die Hilfe nicht nachlassen.

"Angesichts der Armen nützen keine großen Worte, sondern man krempelt die Ärmel hoch und setzt den Glauben durch das persönliche Engagement in die Praxis um, welches nicht an andere delegiert werden kann", so Franziskus.

Dabei gehe es nicht um eine "Wohlfahrtsmentalität gegenüber den Armen". Es gehe darum, sich dafür einzusetzen, dass es niemandem am Nötigsten fehlt. Die Begegnung mit den Armen ermögliche es, viele Ängste und substanzlose Befürchtungen zu überwinden und zu dem vorzustoßen, was im Leben wirklich zähle und was niemand wegnehmen könne: die wahre und unentgeltliche Liebe.

Katholischer Welttag der Armen 

Den katholischen Welttag der Armen hatte Franziskus 2016 ins Leben gerufen. Er wird jährlich im November, jeweils am zweiten Sonntag vor dem Advent, begangen. Der Tag soll das Thema Armut als "Herzensanliegen des Evangeliums" in den Blick rücken und zu einer Glaubenserneuerung in den Kirchengemeinden beitragen.

Quelle:
KNA