Zu den gewalttätigen Protesten indigener Gruppen gegen soziale Missstände in Ecuador und der Verhängung des Ausnahmezustands in dem südamerikanischen Land schreibt die spanische Zeitung "El País" am 23. Juni 2022:
"Die Proteste finden nach Monaten eines schlechten Managements der Regierung von (Präsident Guillermo) Lasso statt. Abgesehen von einer Erhöhung der Sozialhilfen und von einer Düngemittelsubvention wurden keine nennenswerten Reformen beschlossen. Die Unsicherheit nimmt zu, ebenso wie die Wut der Bevölkerung über die steigenden Benzinpreise in einem Land, das Erdöl produziert.
"Demokratie oder Chaos" lautete der Slogan von Lasso. Doch die Proteste sind gerechtfertigt. Die derzeitige Situation in Ecuador ist für alle Regierungen der Region angesichts des Anstiegs der Lebenshaltungskosten und der Verschärfung der Ungleichheiten eine eindringliche Warnung. Die von den Vereinten Nationen und der Europäischen Union geforderten Verhandlungen sind der einzige Ausweg, um eine Eskalation des Konflikts zu verhindern und die Gewalt zu beenden, die bereits ein Todesopfer und Dutzende von Verletzten gefordert hat."
(Quelle: dpa, 23.06.2022)