"Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam zu ihm; er sah ihn und hatte Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. ..." (Lk 10,33 f.)
Zum Sonntagsevangelium Lk 10,25-37
von René Dausner
Es gibt Bibelstellen, die längst ins kulturelle Gedächtnis übergegangen sind. Viele, die nicht oder nicht mehr in der Bibel lesen, werden die Beispielgeschichte vom barmherzigen Samariter kennen. Die Haltung, die im Handeln des Reisenden deutlich wird, ist durch und durch von Barmherzigkeit geprägt. Im Ausschnitt aus dem Lukas-Evangelium antwortet Jesus auf die Frage, wie denn das ewige Leben zu erreichen sei – oder besser: wie das Leben gelingen könne. Mit Blick auf das fünfte Buch Mose – das Buch Deuteronomium – macht Jesus deutlich, was es bedeuteten könne, Gott und die Mitmenschen zu lieben. Die Erzählung vom barmherzigen Samariter zeigt eindrücklich, dass nicht schöne Worte, sondern das eigene Handeln und die eigene Haltung Gottes Wort lebendig zu machen vermögen. Wo wir das Wort Gottes leben, zeigt sich das ewige Leben.