Kohlgraf sagte am Montagabend bei einer Podiumsdiskussion in Frankfurt: "Ich teile die Meinung Kyrills selbstverständlich nicht. Ich habe ein Problem damit, wenn Religion Teil einer politischen Propaganda wird."
![Patriarch Kyrill I. (l.) / © Natalia Gileva (KNA) Patriarch Kyrill I. (l.) / © Natalia Gileva (KNA)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/image/150422-93-000222.jpg.avif?itok=fJsBw5i6)
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche hatte die Gegner Russlands als "Kräfte des Bösen" bezeichnet. Zuletzt hatte der als Kreml-treu bekannte Kyrill I. laut Kirchenangaben bei einem Gottesdienst am Sonntag in Kaliningrad (Königsberg) gesagt: "Viele lehnen sich heute gegen unser Vaterland auf; aber wir wissen, dass das Vaterland niemandem etwas Böses angetan hat."
Vor politischen Karren spannen lassen
Kohlgraf sagte auf die Frage, ob Kyrills Rechtfertigung des brutalen russischen Angriffskrieges unchristlich sei: "Es ist immer unchristlich, wenn sich Kirchenleute vor einen politischen Karren insofern spannen lassen, dass das Evangelium dazu dient, bestimmte politische Positionen zu zementieren, die dann auch noch menschenfeindlich sind."
![Ein ukrainischer Soldat / © Vincenzo Circosta (dpa) Ein ukrainischer Soldat / © Vincenzo Circosta (dpa)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/image/Ukraine_Krieg_Mykola_73454526.jpg.avif?itok=Bs1qwzYi)
Natürlich habe jede Religion auch ein Gewaltpotenzial in sich, sagte der Pax-Christi-Präsident. "Das macht ja gerade unsere Friedensarbeit so wichtig, dass wir auch solche Gewaltpotenziale entlarven."