Der Generalobere des Jesuitenordens, Pater Arturo Sosa, unterzeichnete ihre Ernennungsurkunde am 22. Juni. Scialabba war dort zuvor als Lehrbeauftragte tätig. Sie hat in Palermo, Straßburg und Jerusalem studiert und habilitierte sich 2021 an einer staatlichen Universität in Italien.
Novum am am Päpstlichen Bibelinstitut
2017 promovierte Scialabba mit einem Exzellenzstipendium an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Straßburg im Fach Bibelexegese. Für ihre Dissertation wurde sie 2018 mit dem Premio Alberigo der Fondazione per le Scienze religiose in Bologna ausgezeichnet. Anschließend lehrte sie an der Uni Straßburg Altes und Neues Testament sowie biblische Sprachen. Ihr anschließender Lehrauftrag am Biblicum in Rom wurde nun in eine unbefristete Professorenstelle umgewandelt.
Beobachter werten Scialabbas Berufung als umso bemerkenswerter, als am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom vor allem Angehörige des Jesuitenordens lehrten. Noch nie hatte eine Frau, die nicht zugleich Ordensfrau gewesen wäre, eine Stelle in der Lehre erhalten.
Laien in kirchliche Schlüsselpositionen
Die Personalie kommt zugleich mit mehreren anderen Ernennungen von Laien in kirchliche Schlüsselpositionen. Erst am Mittwoch hatte Papst Franziskus angekündigt, weitere hochrangige Posten in der Kurie mit Frauen zu besetzen. "Zum ersten Mal werden zwei Frauen in die Kommission zur Auswahl von Bischöfen in die Kongregation für die Bischöfe berufen", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.
Scialabba ist seit 2012 Redaktionsmitglied des Historisch-Theologischen Lexikons der Bibelübersetzung Septuaginta (Mohr Siebeck, Tübingen), seit 2020 als wissenschaftliche Koordinatorin. Auch arbeitet sie an mehreren internationalen Projekten zum Studium der Septuaginta mit. Ihre Forschung betrifft das Alte Testament (Hebräisch und Griechisch) und hebräische Literatur in griechischer Sprache.