Der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen und Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg), unternimmt vom 3.–8. Juli 2022 eine Solidaritätsreise nach Polen und in die Ukraine.
Im Vorfeld seiner Reise erklärt Erzbischof Heße: "Der brutale Krieg Russlands gegen die Ukraine markiert einen Einschnitt in der Geschichte unseres Kontinents. Das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer trifft Europa ins Herz. Gleichzeitig berühren uns der Mut und die Standhaftigkeit dieser Nation. Trotz allem, was Anlass zur Sorge gibt, lässt sich feststellen: Europa wächst in dieser Krise zusammen. Die europäische Hilfsbereitschaft für die Geflüchteten aus der Ukraine ist wegweisend für ein besseres Miteinander in Europa. Ich möchte mit meiner Reise unsere Solidarität mit den Schutzsuchenden bekräftigen und mir vor Ort ein Bild vom großen Engagement der Kirche, ihrer Caritas, der Hilfswerke und der Ehrenamtlichen in Polen sowie in der Ukraine machen."
In der Folge des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine sind seit dem 24. Februar 2022 laut Angaben von UNHCR (UN-Flüchtlingskommissariat) mehr als acht Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Hinzu kommen über acht Millionen Binnenvertriebene. Die Europäische Union hat angesichts des Kriegs die Bedingungen für die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine erleichtert. Insbesondere Polen hat zahlreiche Menschen aufgenommen. Seit Kriegsbeginn überquerten mehr als vier Millionen Schutzsuchende aus der Ukraine die Grenze zu diesem Nachbarland.
Der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen wird die Grenzregion zwischen Polen und der Ukraine besuchen. In Polen wird er Erzbischof Adam Szal und Erzbischof Eugeniusz Popowicz treffen und sich über die Flüchtlingsarbeit der römisch-katholischen Erzdiözese Przemyśl sowie der griechisch-katholischen Erzeparchie Przemyśl-Warschau informieren. Anschließend wird Erzbischof Heße weiter nach Lwiw (Lemberg) reisen und sich mit dem römisch-katholischen Erzbischof Mieczysław Mokrzycki (Erzdiözese Lwiw) und dem griechisch-katholischen Erzbischof Ihor Voznyak CSsR (Erzeparchie Lwiw) austauschen. Geplant sind auch Treffen mit Binnenvertriebenen sowie mit Vertretern der Caritas und der Malteser.
Während der letzten Etappe seiner Reise wird Erzbischof Heße in Warschau erneut mit Ansprechpartnern in Polen zusammenkommen, darunter Weihbischof Krzysztof Zadarko, Vorsitzender des Migrationsrats der Polnischen Bischofskonferenz, sowie Pfarrer Dr. Marcin Iżycki, Direktor der Caritas Polen. Es folgen politische Gespräche zur Lage der Flüchtlinge mit der deutschen Botschaft, mit dem Amt für Ausländerfragen in Polen, mit UNHCR-Repräsentanten sowie mit Vertretern aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
"Es ist wichtig, dass die Kirchen in der Ukraine, in Polen und Deutschland in dieser kritischen Situation gemeinsam gegen die ungerechte Gewalt und für die Opfer einstehen. Im Dienst an den Notleidenden müssen wir uns so gut wie möglich abstimmen und unsere Kräfte bündeln. Dazu soll meine Reise einen Beitrag leisten", so Erzbischof Heße. (DBK)