Vor dem Hintergrund globaler Krisen wie Kriegen, Klimawandel und Covid-Pandemie hat Caritas international im vergangenen Jahr so viele Menschen unterstützt wie nie zuvor. Laut dem am Mittwoch in Freiburg veröffentlichten Jahresbericht 2021 wurden in 77 Staaten Hilfsprojekte für 6 Millionen Menschen organisiert. Dafür wurden 96,2 Millionen Euro aufgewandt. 2020 lag der Etat bei 82,7 Millionen Euro.
"Hunger und Armut, Klimakatastrophe und bewaffnete Konflikte - wohin wir blicken, verschärfen sich die Notlagen weltweit. Wir sind deshalb besonders dankbar, dass unsere Spenderinnen und Spender diese bedrückende Entwicklung aufmerksam registrieren und die internationale Katastrophenhilfe der Caritas nachhaltig unterstützen", sagte Caritaspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.
Zudem verstärkten sich Krisen und Katastrophen wechselseitig. So habe der russische Krieg in der Ukraine Auswirkungen auf Energieversorgung und Ernährungssicherheit weltweit.
Der Chef von Caritas international, Oliver Müller, sagte, Hungerkrisen träfen in vielen Staaten auf durch Corona verursachte Verarmung. "In Ländern, die stark von der Landwirtschaft oder von Lebensmittelimporten abhängen, können plötzliche Preisschwankungen als wirtschaftliche und politische Schocks wirken, die zu Brotprotesten, Hungerrevolten und Gewalt führen." Es gehe vielfach wortwörtlich um Leben und Tod, so Müller.
Laut Jahresbericht setzte Caritas international 2021 knapp 80 Prozent seiner Spenden und Drittmittel für Hilfen nach Naturkatastrophen und Kriegen ein. 20 Prozent flossen demnach in Projekte für Kinder sowie für Alte, Kranke und Behinderte. Die Aufwendungen für Werbe- und Verwaltungskosten beziffert der Bericht auf 8,9 Prozent des Etats. (kna/13.07.2022)