"Das Abkommen könnte mehr bewirken, aber wir hatten Covid, und die Delegationen konnten sich in den letzten Jahren nicht treffen. Daran arbeiten wir jetzt, und wir versuchen, das Abkommen voranzubringen und es zu verbessern", sagte der Außenbeauftragte des Vatikan, Erzbischof Paul Gallagher dem "America Magazine" (Dienstagabend).
Das Abkommen von 2018 wurde im Herbst 2020 erneuert. Sein genauer Inhalt ist nicht bekannt.
Es habe sechs Bischofsernennungen gegeben und einige seien in Vorbereitung, sagte Gallagher weiter. Auch habe es Diskussionen gegeben, etwa hinsichtlich des Amtes, aber noch keine Entscheidungen, so Gallagher.
Da der Text nicht final sei, habe man sich frühzeitig entschlossen, ihn nicht zu veröffentlichen. Ob das Abkommen im Herbst erneut für zwei Jahre verlängert werde, müsse noch ausgehandelt werden. Er rechne damit.
Festnahme eines Kardinals
Die temporäre Festnahme von Kardinal Joseph Zen Ze-kiun in Hongkong habe den Vatikan sehr überrascht und besorgt. Der Vatikan verteidige die Religionsfreiheit weltweit, bekräftigte Gallagher.
Zen, prominenter Kritiker der chinesischen Regierung, war im Mai von der Nationalen Sicherheitspolizei zeitweise festgesetzt worden. Offenbar wurden auch seine Dokumente eingezogen, so dass er nicht zur Kardinalsversammlung Ende August nach Rom reisen kann.
Papst Franziskus hatte jüngst betont, er hoffe auf eine Erneuerung des China-Abkommens. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters räumte er ein, dass eine abgestimmte Ernennung von Bischöfen in China nur langsam vorangehe. Das liege auch an Abstimmungsproblemen in China. "Aber die Vereinbarung ist gut, und ich hoffe, dass sie im Oktober verlängert werden kann", so Franziskus.
Parolin führe Dialoge
Der entscheidende Verhandler mit Peking sei Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, betonte der Papst, "ein Mann mit hohem diplomatischem Ansehen". Parolin wisse, wie man sich in China bewege und führe die Dialoge.
Das im Oktober 2018 in Kraft getretene vorläufige Abkommen wurde 2020 erstmals um weitere zwei Jahre verlängert. Die Frist läuft im Herbst aus.
Die Vereinbarung, deren Wortlaut unter Verschluss gehalten wird, steht in der Kritik, weil sie das Leben katholischer Christen in der Volksrepublik nicht verbessere. Zudem würden Angehörige der nicht von Peking beherrschten sogenannten Untergrundkirche weiter ins Abseits gedrängt.