Die stets große Zahl brennender Kerzen vor dem Altar der Schmuckmadonna steht für die bis heute ungebrochene Verehrung dieses Gnadenbildes, dem man die Erhörung der hier verrichteten Gebete zuschreibt. Die vielen Schmuckstücke und Votivgaben aus dem 19. und 20. Jahrhundert sind Ausdruck des Dankes von Menschen, die Hilfe in schweren Lebenssituationen erfahren haben. Vermutlich geht die Verehrung der Marienfigur bis ins späte 17. Jahrhundert zurück, dem Zeitpunkt ihrer Entstehung; genauso alt dürfte auch der Brauch sein, ihr kostbare Dank- und Bittvotive zu weihen. Von einem überlangen weißen Seidenkleid umhüllt, zeigt die Mariengestalt allerdings nur ihre Hände und den Kopf. Unter dem Gewand verbirgt sich eine zierliche Holzfigur, deren farbige Bemalung und Teilvergoldung weitgehend erhalten ist. Maria steht auf der Mondsichel und trägt auf ihrem rechten Arm das Kind, das seine linke Hand auf die Weltkugel stützt. Die kleine, vergoldete Weltkugel in seiner Rechten wurde später hinzugefügt, ebenso die Kronen und das Szepter in der Hand Mariens.
Im Sommer 2021 wurde der Hintergrund der Schmuckmadonna mit einem prächtigen Rokokogitter aus dem Jahr 1768 neu gestaltet. Dieses war ursprünglich einmal am Dreikönigenschrein angebracht, der bis 1864 in einem Mausoleum stand, dessen Fassade wiederum 1920 zum Dreikönigenaltar umgebaut wurde. Bis zum Zweiten Weltkrieg ermöglichte das beim Umbau nach oben verlängerte Gitter den Blick auf den in der dahinter gelegenen Schatzkammer stehenden Schrein. Das vergoldete Gitter ist mit Muschelornamenten – sogenannten Rocaillen – den Kronen und Namen der Heiligen Drei Könige, Sternen und Blüten verziert. (Quelle: www.koelner-dom.de)