Kardinal James Francis Stafford, ehemaliger Großpönitentiar der katholischen Kirche (2003-2009), wird am 26. Juli 90 Jahre alt. Vor seiner Berufung in den Vatikan war er zunächst Bischof von Memphis/Tennessee (1982-1986) und Erzbischof von Denver/Colorado (1986-1996). Er wurde bekannt als Organisator des ersten Weltjugendtags in den USA 1993.
Papst Johannes Paul II. holte Stafford als Präsidenten des Päpstlichen Laienrates und Organisator der Weltjugendtage nach Rom und nahm ihn 1998 ins Kardinalskollegium auf. 2005 nahm er an der Papstwahl Benedikts XVI. teil. 2013 bei der Wahl von Franziskus hatte er die Altersgrenze von 80 Jahren bereits überschritten.
Konservativer Flügel
Der am 26. Juli 1932 in Baltimore/Maryland geborene Stafford gehört dem konservativen Flügel der US-Kirche an. Zu Beginn der US-Präsidentschaft von Barack Obama äußerte sich der Kardinal Ende 2008 sehr kritisch. Obama trete "aggressiv, spaltend und apokalyptisch" auf. Sein Wahlkampf sei gegen den Lebensschutz gerichtet gewesen.
Mit dem evangelikalen TV-Prediger Pat Robertson und anderen gehörte Stafford zu den Unterzeichnern eines 1994 veröffentlichten Manifests über eine Zusammenarbeit von Evangelikalen und Katholiken. Der Kardinal lebt heute wieder in Colorado.