Papst Franziskus hat seine 37. Auslandsreise beendet und ist auf dem Rückflug von Kanada nach Rom. Generalgouverneurin Mary Simon, die erste Inuk in diesem Amt, verabschiedete das katholische Kirchenoberhaupt am Freitagabend auf dem Flughafen in Iqaluit. Die Papst-Maschine der Fluggesellschaft ITA hob mit deutlicher Verspätung um 20.14 Uhr (Ortszeit) ab.
Zuvor hatte sich Franziskus in der Stadt am Nordpolarmeer erneut mit ehemaligen Schülern sogenannter Residential Schools getroffen. In einer Ansprache vor Angehörigen der Inuit-Volksgruppe bat er um Vergebung für "das Böse", das in den Einrichtungen von "nicht wenigen Katholiken" begangen worden sei.
Das Thema stand im Mittelpunkt der sechstägigen "Buß-Reise", die den Papst auch in die Provinzen Alberta und Quebec führte. In den meist von Kirchen betriebenen Internatsschulen waren bis 1996 insgesamt 150.000 indigene Kinder und Jugendliche von ihren Familien getrennt, ihrer Kultur beraubt und vielfach misshandelt worden. Franziskus bat deshalb in Kanada mehrfach um Vergebung.
Am Dienstag feierte er eine Messe mit Zehntausenden Teilnehmern im Commonwealth-Stadion von Edmonton. Ein weiterer Höhepunkt war ein Gottesdienst am Donnerstag im Wallfahrtsort Sainte-Anne-de-Beaupre. Die Rückkehr des Papstes in Rom ist für Samstagmorgen gegen 09.00 Uhr vorgesehen. (KNA/30.7.2022)