Der "Anglikanische Kongress", bei dem nicht nur Geistliche, sondern auch Laien zu Wort kommen sollen, würde wahrscheinlich im globalen Süden stattfinden. Darauf einigten sich die rund 660 Bischöfe, die derzeit zur 15. anglikanischen Lambeth-Konferenz in Canterbury versammelt sind. Dieser Kongress böte eine Gelegenheit, "den Auftrag Gottes bei einer Feier der Vielfalt unserer Kulturen neu zu erkennen", hieß es bei der Konferenz, die bis 8. August tagt.
Möglichkeit wird geprüft
Zum ersten Anglikanischen Kongress 1908 in London kamen rund 17.000 Menschen, am zweiten Kongress im kanadischen Toronto nahmen 1963 etwa 16.000 Menschen teil. Die aktuelle Entscheidung fiel bei einer Diskussion zum Thema "anglikanische Identität". Ein Ergebnis war, dass den eher marginalisierten Menschen in der anglikanischen Gemeinschaft Vorrang einzuräumen sei, insbesondere Frauen, Kindern und Jugendlichen sowie Angehörigen indigener Völker.
Die Bischöfe beauftragten den Ständigen Ausschuss der Anglikanischen Gemeinschaft, die Möglichkeit eines Kongresses zu prüfen und darüber bei der kommenden Sitzung des Anglikanischen Konsultativrats im Februar 2023 in Accra (Ghana) zu berichten. Die endgültige Entscheidung wird der Generalsekretär in Absprache mit dem Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, treffen.