DOMRADIO.DE: Sie haben sich mit 700 katholischen Landjugendlichen zum Thema nachhaltige Ernährungssysteme ausgetauscht. Wie schmeckt denn die Zukunft? Mit welchen Zielen und Ideen gehen Sie und die KJLB aus dem Bundestreffen raus?
Patrick Gasper (Diözesanvorsitzender der Katholischen Landjugendbewegung KJLB Köln): Ich muss sagen, die Zukunft hat super geschmeckt. Großen herzlichen Dank an die Köche und Köchinnen vor Ort. Was auf jeden Fall herauskam, ist, dass die Regionalität und die kurzen Lieferketten wichtig sind.
Wenn wir unsere Nahrungsmittel weiterhin auch von weiter weg beziehen, muss ein Lieferkettengesetz her. Oder man sollte schauen, dass der Anbau ausgewogen ist und man nicht auf Monokulturen und das Abholzen der Regenwälder setzt, um zum Beispiel Soja als Tiernahrung und so weiter zu produzieren.
DOMRADIO.DE: Am Samstag gab es bei Ihrem Treffen den "Markt der Möglichkeiten". Welche Möglichkeiten wurden vorgestellt? Was ist denn alles möglich?
Gasper: Bei uns gab es einen Stand von Fairtrade Deutschland. Da ging es um Fairtrade-Produkte und warum ein fairer Handel und eine faire Bezahlung der Arbeiterinnen und Arbeiter essenziell ist.
Und wir hatten noch die Initiative "Our Food. Our Future" dabei. Das ist eine Kampagne der EU, wo auch unser Verband zusammen mit 16 anderen Organisationn dabei ist und wir uns zu diesen Zielen bekennen. Da geht es darum, dass durch die Lieferketten und durch die Herkunft der Lebensmittel die Produzentinnen und Produzenten fair bezahlt und fair davon leben können.
Es ist wichtig, dass nicht nur wir am Ende was Gutes auf dem Teller bekommen, sondern auch die Menschen was davon haben, die das Essen produzieren und genauso auch ihren Anteil daran haben.
DOMRADIO.DE: Was passiert mit den Ideen oder auch mit den Beschlüssen, die am Wochenende gesammelt wurden? Wie geht die katholische Landjugend diese Ideen konkret an?
Gasper: Wir werden alles, was wir erarbeitet haben, was in den Workshops herausgekommen ist und was wir in den Gesprächen zwischen den Themenpunkten mal besprochen haben, in die entsprechenden Bundesarbeitskreise mitnehmen.
Genauso wird es eine Reflektionsrunde in den Bundesausschüssen geben. Das geht dann weiter auf die nächste Bundesversammlung oder auf die übernächste. Da muss man dann schauen, wie schnell wir im Ausarbeiten sind. Dann werden wir das im besten Fall in Beschlüsse umsetzen und schauen, wie wir damit inhaltlich weitergehen.
Das Interview führte Tobias Fricke.