Demnach liegen die für Berlin, Potsdam und die übrigen Regionen Brandenburgs unterschiedlichen Tarife teilweise deutlich unter denen von anderen Neukunden, wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) auf Anfrage erfuhr.
"Kirchenstrom" seit 2004
Wie der Ökumenische Ökologiekreis Potsdam auf den Internetseiten der beiden großen Kirchen für den Raum Potsdam erklärte, gibt es den "Kirchenstrom" seit 2004. Ziel der Verhandlungen mit den Stadtwerken sei gewesen, Strom mit möglichst geringer CO2-Belastung aus regionaler Kraft-Wärme-Kopplung zu beziehen.
Inzwischen sei daraus ein zu 100 Prozent zertifizierter Ökostrom geworden. Dabei zahlten die Stadtwerke für jede von Kirchenstromabnehmern bezogene Kilowattstunde zusätzlich 1,5 Cent in einen Umweltfonds zur Finanzierung ökologischer Projekte.
Kooperationsverträge auch für andere Religionsgemeinschaften möglich
Außerdem gibt es seit 2020 auch einen Sondertarif für "klimaneutrales Gas". Dabei wird das CO2, das beim Heizen mit Erdgas freigesetzt wird, nach Angaben des Ökologiekreises im Rahmen von zertifizierten Klimaschutzprojekten "durch Baumpflanzungen kompensiert".
In einem Bericht der "Bild"-Zeitung kritisierte der Brandenburger Landesgeschäftsführer der Linkspartei und Co-Vorsitzende ihrer Fraktion in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, Stefan Wollenberg, die Sondertarife als "Bevorzugung religiöser Überzeugungen". Dazu erklärten die Stadtwerke laut Zeitung, dass auch jede andere Religionsgemeinschaft solche Kooperationsverträge abschließen könne.