Anhänger der auch unter dem Namen "Kirche des Allmächtigen Gottes" (CAG) bekannten Sekte würden sich bei der Anwerbung über die sozialen Medien hauptsächlich auf Frauen und Kinder konzentrieren, sagte ein Behördensprecher am Dienstag dem asiatischen Pressedienst Ucanews.
Die CAG habe keine Gotteshäuser, sondern betreibe ihre Missionsaktivitäten über Whatsapp und Facebook. In diesem Jahr habe es erst zwei Präsenzveranstaltungen in einem Marienheiligtum in der Stadt Ruteng gegeben.
Die Behörden haben laut Ucanews katholische und protestantische Priester sowie Schuldirektoren aufgefordert, jede Aktivität der CAG zu melden. Der katholische Gemeindepriester Laurensius Sopang sagte dem Portal, seine Kollegen seien sensibilisiert. "Wir werden gerne mit den Behörden zusammenarbeiten, um ihren Einfluss zurückzudrängen."
Der Katholik Markus Dermin sagte, er sei etwa sechs Monate lang Mitglied der Facebook-Gruppe der Sekte gewesen. "Wenn wir die katholische Lehre nicht gut verstehen, werden wir definitiv in deren Falle gehen. Zum Beispiel stimmen sie der Beichte durch einen Priester nicht zu. Ich hatte eine lange Debatte mit ihnen. Deshalb haben sie mich aus der Gruppe entfernt", berichtete Dermin. Katholiken müssten wachsam sein und sich an die wahre katholische Lehre halten.
Seit über 30 Jahren aktiv
Die "Kirche des Allmächtigen Gottes" ist eine um 1991 in China gegründete Religionsgemeinschaft. Ihr Gründer Zhao Weishan floh um 2000 in die USA, wo dem Physiker politisches Asyl aufgrund religiöser Verfolgung gewährt wurde. Die wichtigste Glaubenslehre der Gruppierung besagt, dass die erwartete Wiederkunft Christi bereits in Gestalt der 30-jährigen Chinesin Yang Xiangbin geschehen sei.
Die Gruppierung wurde von der chinesischen Regierung als gefährliche Sekte verboten. Der Gruppe werden kriminelle Aktivitäten wie Entführungen vorgeworfen. Das Verhältnis der CAG zu den christlichen Kirchen in China gilt als belastet, weil sie laut Experten mit rüden Methoden in den etablierten Kirchen neue Mitglieder anwirbt.