US-Kurienkardinal Farrell wird 75 Jahre alt

Versierter Verwalter

Kardinal Kevin Joseph Farrell, Leiter der vatikanischen Behörde für Laien, Familie und Leben, wird an diesem Freitag 75 Jahre alt. Der US-Amerikaner hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Ämter in der Kurie übernommen.

Kardinal Kevin Joseph Farrell / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Kevin Joseph Farrell / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Er erreicht damit jene Altersgrenze, mit der Bischöfe dem Papst gemäß dem Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten müssen. Oft belässt dieser Bischöfe in wichtigen Positionen aber noch einige Zeit darüber hinaus im Amt.

Der irischstämmige Farrell, 1947 in Dublin geboren, trat mit 17 Jahren der Ordensgemeinschaft der "Legionäre Christi" bei. Er studierte im spanischen Salamanca, an der römischen Universität Gregoriana sowie in den USA und wurde 1978 in Rom zum Priester geweiht. Als Farrell die "Legionäre" 1984 wieder verließ, wurde er als Priester im US-Erzbistum Washington inkardiniert.

Seit 2019 Camerlengo

Zuvor Weihbischof in Washington und Bischof von Dallas, holte Papst Franziskus den versierten Verwalter 2016 in den Vatikan und machte ihn zum Kardinal. In der römischen Kurie und dem Vatikanstaat hat Farrell in den vergangenen Jahren zahlreiche Ämter übernommen. Seit 2019 ist er Camerlengo (Kämmerer der Heiligen Römischen Kirche).

Damit käme ihm nach dem Tod oder Amtsverzicht des Papstes die Aufgabe zu, bis zur Wahl eines Nachfolgers die vatikanischen Amtsgeschäfte zu führen.

Mitglied zahlreicher Kommissionen

Weiter ist Farrell unter anderem Mitglied in der Päpstlichen Kommission für den Staat der Vatikanstadt sowie in der Kardinalskommission der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls (APSA). Seit Juni leitet er auch das neu gegründete vatikanische Komitee für Investitionen, ein Finanzkontrollgremium.

Römische Kurie

Die Römische Kurie ist die Gesamtheit der Behörden und Gerichte, die der Papst zum Regieren der Weltkirche nutzt. Dazu gehören das Staatssekretariat, Kongregationen, Gerichtshöfe, Dikasterien und Päpstliche Räte sowie die Kommissionen. 

Seit der Kurienreform von 1967 unter Papst Paul VI. hatte das Staatssekretariat eine Vorrangstellung unter den Kurienbehörden. Für neue Aufgaben schuf er weitere Sekretariate und Räte, so für Ökumene, für den Dialog mit Nichtchristen und Nichtglaubenden, für Familie und Laien.

Die Kurie bei Papst Franziskus / © Stefano Carofei (KNA)
Die Kurie bei Papst Franziskus / © Stefano Carofei ( KNA )
Quelle:
KNA