Bischof Genn verurteilt Angriff auf Transmann

"Was für eine irrsinnige Tat"

Bischof Felix Genn zeigt sich erschüttert vom Tod eines Transmanns, der nach dem Christopher Street Day in Münster angegriffen worden war. "Ein junges Leben wurde ausgelöscht. Was für eine barbarische, was für eine irrsinnige Tat."

Bischof Felix Genn / © Guido Kirchner (dpa)
Bischof Felix Genn / © Guido Kirchner ( dpa )

Das teilte der Münsteraner Bischof am Freitag mit.

"Wir müssen laut unsere Stimme erheben gegen alle, die andere wegen ihrer sexuellen Orientierung, ihrer geschlechtlichen Identität, ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihrer Religionszugehörigkeit nicht tolerieren, beschimpfen, verbal oder tätlich angreifen."

Mann stirbt nach Attacke bei CSD-Versammlung / © David Inderlied (dpa)
Mann stirbt nach Attacke bei CSD-Versammlung / © David Inderlied ( dpa )

Versucht zu schlichten

Der 25 Jahre alte Transmann war am Samstagabend niedergeschlagen und schwer verletzt worden. Laut Polizei hatte er den Angreifer aufgefordert, Beschimpfungen gegen andere CSD-Teilnehmende zu unterlassen und versucht zu schlichten. Nach der Attacke lag der Transmann im künstlichen Koma und verstarb am Freitagmorgen. Der Täter ist noch nicht gefasst, die Polizei bittet um Hinweise.

Kundgebung geplant

Der Angriff hatte Entsetzen in der Queergemeinde und in der Münsteraner Politik ausgelöst. Am Freitagabend ist eine Kundgebung vor dem Rathaus gegen Gewalt an queeren Menschen geplant, an der auch das katholische Stadtdekanat teilnehmen wird.

Stadtdechant Jörg Hagemann teilte auf Facebook mit, er bete für den Verstorbenen sowie für Gesellschaft und Kirche, "dass Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Hautfarbe und Religion keine Ausgrenzung und Gewalt jeglicher Art erleben".

Katholische Verbände solidarisieren sich mit katholischer queerer Initiative

Rund 20 katholische Verbände und Organisationen solidarisieren sich mit queeren Katholikinnen und Katholiken. "Es darf nicht länger hingenommen werden, dass Menschen in kirchlichen Kontexten aus Angst gegenüber Kirchenvertreter*innen ein Schattendasein führen müssen, wenn sie nicht dem von der Kirche normierten Geschlechterbild entsprechen", heißt es in einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Anlass sind Äußerungen der Betroffenen zu ihrer Sexualität beziehungsweise ihrer Geschlechteridentität im Rahmen einer bundesweiten Kampagne.

Homosexuelles Paar mit Armbändern in Regenbogenfarben / © chayanuphol (shutterstock)
Homosexuelles Paar mit Armbändern in Regenbogenfarben / © chayanuphol ( shutterstock )
Quelle:
KNA