Anlässlich des 75. Geburtstags von Nikolaus Schneider am Samstag hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, das Lebenswerk ihres Amtsvorgängers gewürdigt. "Du hast mit deiner großen menschlichen Wärme in einzigartiger Weise den Glauben unmittelbar verbunden mit den existenziellen Fragen des persönlichen Lebens und mit den großen Themen von Gesellschaft und Politik", erklärte Kurschus laut EKD-Angaben vom Freitag. Man spüre Schneiders Verkündigung ab, dass sie mit Lebenserfahrung gesättigt sei.
Der Sohn einer Arbeiterfamilie wurde am 3. September 1947 in Duisburg geboren. Nach dem Theologiestudium arbeitete Schneider unter anderem als Pfarrer in Duisburg-Rheinhausen und Moers. Von 2003 bis 2013 stand er als Präses an der Spitze der Evangelischen Kirche im Rheinland, der zweitgrößten evangelischen Landeskirche. Nach dem Rücktritt von Margot Käßmann übernahm der Theologe im Februar 2010 kommissarisch den EKD-Ratsvorsitz, im November 2010 wurde er zum neuen Ratsvorsitzenden gewählt. Er trat im November 2014 vorzeitig zurück, nachdem bei seiner Frau Anne Schneider Brustkrebs diagnostiziert wurde. Das Ehepaar lebt seit 2020 in Essen. (epd/2.9.2022)