Nach dem Anschlagsversuch auf die argentinische Vizepräsidentin Cristina Kirchner ist die Freundin des mutmaßlichen Täters gefasst worden. Die Polizei nahm die junge Frau am späten Sonntagabend (Ortszeit) auf einem Bahnhof in der Hauptstadt Buenos Aires fest. Im Fernsehen war zu sehen, wie zwei Beamtinnen die Verdächtige abführten. Die 23-Jährige soll bei dem gescheiterten Attentat eine Komplizin ihres Freundes gewesen sein.
Der Mann hatte am Donnerstag vor Kirchners Wohnung aus nächster Nähe eine Pistole auf die Ex-Präsidentin (2007-2015) gerichtet und mindestens einmal abgedrückt. Allerdings löste sich kein Schuss. Daraufhin wurde er von Kirchners Anhängern niedergerungen und von der Polizei festgenommen. Ihm wird versuchter Mord vorgeworfen.
Tausende Anhänger der so populären wie umstrittenen Vizepräsidentin gingen daraufhin aus Solidarität mit Kirchner auf die Straße. Die Regierung warf der konservativen Opposition und den Medien vor, Hass zu säen, und machte sie für den Angriff auf Vizepräsidentin Kirchner mitverantwortlich. In einem Korruptionsprozess hatte die Staatsanwaltschaft zuletzt zwölf Jahre Haft für Kirchner gefordert. Daraufhin kampierten ihre Anhänger tagelang vor Kirchners Wohnung im eleganten Stadtteil Recoleta. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen mit Nachbarn und der Polizei. (dpa)