Die evangelische Bischöfin in Baden, Heike Springhart, hat die Vollversammlung des Weltkirchenrats in Karlsruhe als wichtiges Forum für weltweiten Austausch gewürdigt. "Trotz mancher Differenzen zwischen den Kirchen und trotz der enormen globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Armut und Geschlechterungerechtigkeit ist spürbar, dass Christinnen und Christen gemeinsam Wege zu mehr Gerechtigkeit und Frieden gehen wollen", sagte Springhart am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Vollversammlung mache Mut zu einem neuen Aufbruch.
Es sei auch richtig gewesen, die Delegierten der russisch-orthodoxen Kirche nicht auszuladen und damit Kontakte zwischen Russen und Ukrainern zu ermöglichen, so Springhart. Wichtige Impulse habe die Konferenz mit rund 4.000 Teilnehmenden aus mehr als 100 Staaten zudem für den Dialog zwischen verschiedenen Religionen gegeben. "Bewegend waren beispielsweise die Appelle für Frieden und Dialog eines Rabbiners und einer Muslimin."
Die Bischöfin sagte weiter, die Vollversammlung müsse jetzt zu einer Erweiterung des Horizonts der Kirchen in Deutschland führen. "Das klare Signal ist, dass wir nicht nur um uns selbst kreisen dürfen, sondern die internationalen Probleme nur gemeinsam, in internationaler Zusammenarbeit bewältigen können."
Es gelte, den Schwung und die Inspiration des Treffens in den kirchlichen Alltag und in die Gemeinden zu bringen und dadurch dauerhaft wirksam zu machen, so die badische Landesbischöfin. "Der Appell ist eindeutig, dass wir Christinnen und Christen uns viel lauter und stärker für Fragen der Gerechtigkeit und des Friedens einbringen müssen." (kna)