Wochenkommentar: Der Chefredakteur kommentiert

"Gebt ihr ihnen zu essen!"

"Gebt ihr ihnen zu essen!", dieses Wort Jesu bei der Brotvermehrung ist heute so aktuell wie nie. Der in dieser Woche vorgestellte Welthungerindex 2022 zeigt es: Über 800 Millionen Menschen auf der Welt sind unterernährt. Über 800 Millionen Hungerleidende: was für eine unvorstellbare Zahl! Und die Hungerkrise spitzt sich weiter zu. Krieg, Konflikte, Gewalt, Klimakrise und Pandemie sind die Ursachen. Gerade der Krieg in der Ukraine sorgt in vielen Teilen der Welt für eine Verschärfung des Problems. Die Armen und Schwachen, die Alten, Kranken und Kinderreichen – alle die, die immer schon am Rande standen, sind besonders betroffen. 

Was also ist zu tun? Es gibt über eine Milliarde Christen auf der Welt. Menschen, die die Botschaft Jesu kennen und nach dieser Botschaft leben wollen. Und das Verrückte: Das geht heute viel besser als damals. Denn eigentlich sind weltweit genug Nahrungsmittel da, damit wirklich alle Menschen satt werden könnten. Es muss uns also um eine gerechte Verteilung gehen, damit der Hunger endlich ein Ende hat. "Gebt ihr ihnen zu essen!" Wie wäre es, wenn wir dieses Wort Jesu endlich ernst nehmen? Gerade wir, die wir eher an Übergewicht als an Hunger sterben. Wir, die noch nie Hunger gelitten haben, weil unsere Fleischtöpfe übervoll sind und unsere Butterberge unendlich hoch. "Gebt ihr ihnen zu essen!" – nicht irgendwann, sondern jetzt sofort!

Ingo Brüggenjürgen, Chefredakteur 

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