Wer nicht auf das Energiegeld in Höhe von 300 Euro angewiesen ist, der möge es spenden - dazu rufen mehrere Landesverbände der Caritas auf. Einrichtungen und Dienste des Sozialverbandes erlebten "aus nächster Nähe, wie steigende Energiepreise den Alltag einkommensarmer Menschen existenziell bestimmen und sie in Zahlungsschwierigkeiten bringen", heißt es in dem Appell. Caritas International warnte zudem vor einer globalen Hungersnot, "wie sie die Welt lange nicht mehr erlebt hat".
Die einmalige Leistung soll im September an Angestellte, Beamtinnen und Beamte, Studierende sowie Bezieherinnen und Bezieher von Lohnersatzleistungen ausgezahlt werden. Es gebe "viele sinnvolle Verwendungen für das Energiegeld, wenn man das Gefühl hat, es selbst nicht unbedingt zu brauchen", sagte Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa: "Eine Spende an Menschen in der eigenen Umgebung, die dringend Hilfe brauchen; an eine soziale Organisation oder ein Projekt, das derzeit besonders gebraucht wird und unter Umständen selbst unter den steigenden Kosten ächzt; an ein international tätiges Hilfswerk, das die blanke Not in anderen Ländern der Welt lindert".
Ähnlich hatte sich zuvor die Diakonie geäußert. An diejenigen, "die sich keine finanziellen Sorgen machen müssen und die steuerlichen Entlastungen der Regierung, wie die 300 Euro Energiepauschale, gar nicht benötigen", appellierte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie: "Geben sie es direkt an die Mitmenschen weiter, die es dringender benötigen - über eine Spende an eine soziale Einrichtung, eine Initiative oder die direkte Unterstützung der Nachbarn." (kna/28.09.2022)