Stadionpfarrer verpasst WM-Anpfiff für Ewigkeitssonntag

Plätzchen statt WM-Fußball

Der Frankfurter Stadionpfarrer Eugen Eckert will die Fußball-Weltmeisterschaft nach eigenem Bekunden in Katar nicht im Fernsehen gucken. Dies habe er bereits entschieden, als 2015 die WM vom Sommer in den Winter gerückt worden sei.

Flüchtlinge helfen beim Plätzchen backen / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Flüchtlinge helfen beim Plätzchen backen / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )

"Der Winter ist für mich die Adventszeit. Und der Anpfiff zur WM ist am 20. November, das ist der Ewigkeitssonntag, im Volksmund Totensonntag genannt, ein stiller Tag. Da gucke ich sowieso kein Fußball", sagte Eckert in einem am Donnerstag veröffentlichten Podcast des Theologen Kurt-Helmuth Eimuth ("Conny&Kurt").

Lieber Konzerte und Plätzchen als Fußball

Eckert sagte, nach dem Totensonntag beginne für ihn der Advent. "Da gehe ich in Konzerte oder gebe Konzerte und backe Plätzchen und genieße die Adventsstimmung. Also ich lass' mir vom Fußball mein Leben nicht bestimmen." Der evangelische Pfarrer ist seit Jahrzehnten Musiker in der kirchlichen Band Habakuk in Frankfurt. Er schrieb zudem Oratorien und zahlreiche neue geistliche Lieder für Kirchengesangbücher.

Eckert ist Stadionpfarrer im Deutsche Bank Park (früher "Waldstadion") in Frankfurt am Main - einem von fünf Stadien in Deutschland, die eine eigene Kapelle haben. Mit Blick auf die scharf kritisierte Menschenrechtslage in Katar sagte Eckert, die evangelische Kirche wolle nicht als Spielverderber auftreten oder empfehlen, die WM grundsätzlich zu boykottieren. "Das ist eine Frage, die jeder Einzelne, jede Einzelne für sich beantworten muss."

Quelle:
KNA