Kabarettist Polt sorgt sich um das Bild von der Hölle

Abschreckung geht verloren

Gerhard Polt, im Marienwallfahrtsort Altötting aufgewachsener Kabarettist, ist sich sicher: "Mit dem Abhandenkommen des Katholischen verblasst die Hölle." In einem theologischen Gespräch habe er Erstaunliches gehört.

Gerhard Polt / © Peter Kneffel (dpa)
Gerhard Polt / © Peter Kneffel ( dpa )

Das berichtet Gerhard Polt (80) in einem auf der Internetseite der Bayerischen Staatsoper veröffentlichten Interview. Demnach müsse man die Hölle heutzutage ganz anders sehen: "Es hätte ja nichts mehr mit dieser Hieronymus-Bosch-Hölle zu tun, wo man praktisch frittiert wird oder durch Schwerter die Arme verliert oder überhaupt zerhackt wird."

Erzengel Michael stößt eine Lanze in den Leib Luzifers (KNA)
Erzengel Michael stößt eine Lanze in den Leib Luzifers / ( KNA )

Statt dessen, so führt der Kabarettist weiter aus, solle die Hölle von heute die "größtmögliche Entfernung von Gott" sein. Die Folge sei, dass man also nicht mehr am Nebentisch sitze, sondern ganz weit hinten am Katzentisch. "Da habe ich mir gedacht: Na ja, wenn's so ist, dann schreckt die natürlich nichts mehr ab. Dann hindert die nichts mehr."

 

Quelle:
KNA