Dem Priester und Künstler wurde verboten, die Beichte zu hören, geistliche Übungen (Exerzitien) zu leiten und ohne Zustimmung seiner Oberen öffentlich aufzutreten. Dies geht aus einem Schreiben der "Provinzüberschreitenden Niederlassungen" des Ordens in Rom hervor, das auf den 2. Dezember datiert ist und der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt.
Dem Schreiben zufolge hat die Römische Glaubenskongregation (inzwischen: Dikasterium für die Glaubenslehre) im Jahr 2021 aufgrund einer Anzeige eine Vor-Untersuchung gegen Rupnik angeordnet. Es seien mehrere Zeugen befragt worden.
Nach Abschluss der Überprüfung habe die Behörde festgestellt, dass die Fälle verjährt waren. Es seien keine minderjährigen Personen involviert gewesen, heißt es weiter in dem Schreiben. Der Fall sei im Oktober dieses Jahres abgeschlossen worden.
Bekannter Mosaik-Künstler
Noch am 3. Januar 2022 hatte Papst Franziskus Pater Rupnik in Audienz empfangen. Als Mosaik-Künstler hat der Jesuit zahlreiche Kirchenräume in mehreren Ländern gestaltet, unter anderem in Lourdes, Fatima, Krakau und Washington.
Zu seinen Werken zählen auch die 1999 im Auftrag von Johannes Paul II. vollendeten Mosaike in der Kapelle Redemptoris Mater im Papstpalast im Vatikan.
Vorwürfe wurden medial bekannt
Das linke italienische Internetportal left.it hatte am Wochenende berichtet, dass mehrere Ordensfrauen aus Slowenien Rupnik geistlichen und sexuellen Missbrauch vorgeworfen hätten. Die Vorfälle hätten sich in den 1990er Jahren ereignet. Die Vorwürfe wurden in den vergangenen Tagen von mehreren konservativen katholischen Netzwerken sowie einigen italienischen Tageszeitungen aufgegriffen.