Zu der Delegation, die Papst Franziskus empfing, zählten der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Reims, Eric de Moulins-Beaufort, die beiden Stellvertreter Dominique Blanchet und Vincent Jordy sowie Generalsekretär Hugues de Woillemont.
Weitere Details zu der Begegnung teilte der Vatikan zunächst nicht mit.
Enthüllungen von Missbrauch
In dem Gespräch dürfte es um die jüngste Vollversammlung der Bischöfe sowie die Enthüllungen von Missbrauch in der Kirche in Frankreich gegangen sein.
Der Konferenzvorsitzende de Moulins-Beaufort hatte bei der Herbstvollversammlung in Lourdes mitgeteilt, dass nicht weniger als elf amtierende oder pensionierte Bischöfe im Visier behördlicher oder kirchlicher Ermittlungen standen oder stehen.
Bekannt sind die Fälle von Kardinal Jean-Pierre Ricard (78), früherer Erzbischof von Bordeaux, sowie von Michel Santier (75), ehemaliger Bischof von Creteil im Großraum Paris.
Laut der Zeitung "La Croix" wollten die angereisten Bischöfe mit dem Papst auch über Fehler der vatikanischen Kurie im Umgang mit den genannten Missbrauchsfällen sprechen.
Verschärfungen der Aufklärungsarbeit
Weitere Verschärfungen der Aufklärungsarbeit haben die Bischöfe bereits angestoßen. Vor einer Woche wurde in Frankreich ein landesweiter kirchlicher Strafgerichtshof eingerichtet.
Die Bischofskonferenz verlegt mit dem Tribunal Penal Canonique National (TPCN) kirchenrechtliche Zuständigkeiten von den einzelnen Diözesangerichten sowie den 15 nationalen Kirchenprovinzen auf eine nationale Ebene. Das 2021 beschlossene neue Gericht soll ab Januar die kirchliche Strafjustiz vereinfachen und vereinheitlichen.