"Schon jetzt sind viele Menschen traumatisiert. Wir rechnen damit, dass nach dem Krieg Millionen von Menschen therapeutische Gespräche benötigen", erklärte der Leiter der Malteser in der Ukraine, Pavlo Titko, am Freitag.
Durch den Krieg und die Ungewissheit, wann er ende, sei die psychische Belastung derzeit hoch, so Titko. In rund 30 Prozent der Landesfläche lägen Minen, seien teilweise auch an Gasleitungen, in Kleiderschränken oder Kinderspielzeug installiert. Hinzu komme nun im Winter die Kälte.
Vor allem Kinder leiden
Strom und Heizung gebe es durch die russischen Angriffe auf die Infrastruktur nur wenige Stunden am Tag. "Viele Menschen außerhalb der Ukraine können sich unseren Alltag im Moment nur schwer vorstellen", sagte Titko.
Seit Februar haben die Malteser den Angaben zufolge fast 20.000 Menschen in der Ukraine mit psychosozialen Angeboten wie Gruppen- oder Einzelgesprächen mit Psychologen oder speziellen Angeboten für Kinder unterstützt. Vor allem Mädchen und Jungen litten unter der aktuellen Situation. Nach aktuellen Zahlen der UN sind rund 1,5 Millionen Mädchen und Jungen betroffen.