Die Totenfeier für den ehemaligen Papst Benedikt XVI. wird "feierlich, aber einfach" sein. Das kündigte Vatikansprecher Matteo Bruni am Samstag an. Damit werde dem Wunsch des Verstorbenen entsprochen.
Zudem sei Benedikt XVI. seit fast zehn Jahren nicht mehr der amtierende Papst gewesen, auch deshalb werde es kein klassisches Papstbegräbnis für ihn geben.
Kirchliches Ritual eines Bischofsbegräbnisses
Da Benedikt XVI. auch emeritierter Bischof der Diözese Rom war, wird sein Begräbnis zumindest in Teilen dem feststehenden kirchlichen Ritual eines Bischofsbegräbnisses entsprechen. Die von Papst Franziskus geleitete Totenmesse werde am kommenden Donnerstag auf dem Petersplatz stattfinden, erklärte Bruni. Einzelheiten für den Ablauf des Gottesdienstes und der Grablegung werde der Vatikan in Kürze veröffentlichen.
Unklar blieb zunächst, ob es nach der Beerdigung ähnlich wie bei Päpsten, die im Amt sterben, auch eine Reihe von Trauergottesdiensten in den römischen Papstbasiliken geben wird. Die Aufbahrung des Leichnams im Petersdom beginnt am Montagmorgen, ihre Dauer war zunächst noch unbestimmt.
Staatsoberhaupt im Ruhestand
Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, rief am Samstagnachmittag dazu auf, im ganzen Land Messen für den verstorbenen Ex-Papst zu feiern und dabei den Text zu verwenden, der für einen verstorbenen Papst vorgesehen ist. An der Stelle der Erwähnung des verstorbenen Papstes sollten die Priester das Wort "emerito" (emeritiert) einfügen.
Als ehemaliger Papst war Benedikt XVI. gemäß diplomatischen Gepflogenheiten ein Staatsoberhaupt im Ruhestand. Deshalb werden zu seiner Beerdigung am Donnerstag ähnlich wie bei anderen ehemaligen Staatsoberhäuptern amtierende sowie ehemalige Staats- und Regierungschefs aus aller Welt im Vatikan erwartet.
Wie viele hochrangige Gäste kommen?
Allerdings wird nicht mit einer vergleichbaren Präsenz von weltlichen Machthabern gerechnet wie bei der Totenfeier für Papst Johannes Paul II. am 8. April 2005. Damals waren rund 200 Staats- und Regierungschefs auf dem Petersplatz anwesend.
Wegen der Rolle des ehemaligen Papstes in der Ökumene und im interreligiösen Dialog wird außerdem erwartet, dass neben katholischen Bischöfen und Kardinälen aus aller Welt auch zahlreiche Vertreter christlicher Kirchen sowie anderer Glaubensgemeinschaften bei der Feier präsent sein werden. Der heutige Moskauer Patriarch Kyrill war 2005 bei der Totenfeier für Johannes Paul II. dabei, damals war er Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats.