In der oberbayerischen Marktgemeinde Marktl am Inn ist Benedikt XVI. am 16. April 1927 geboren. Noch am selben Tag wurde das dritte Kind des Gendarmen Joseph Ratzinger in der Pfarrkirche Sankt Oswald auf den Namen "Joseph Aloisius" getauft. Sein Geburtshaus am Marktplatz ist seit dem Frühjahr 2006 im Besitz einer kirchlichen Stiftung, an der die bayerischen Diözesen und der Freistaat Bayern beteiligt sind. Das Gebäude wurde ein Jahr später öffentlich zugänglich gemacht und soll den Lebensweg des Kirchenmanns "schlicht und würdig" vorstellen. Zugleich erhielten die Besucher die Möglichkeit, sich mit Fragen des Glaubens auseinanderzusetzen.
Der oberbayerische Ort zwölf Kilometer östlich von Altötting verzeichnete nach der Wahl des Papstes einen nennenswerten Zustrom von Pilgern und Touristen. Seit April 2006 besteht eine Partnerschaft mit Wadowice in Polen, Geburtsort von Ratzingers Vorgänger im Papstamt, Johannes Paul II. Außer dem Geburtshaus erinnert in Marktl der historische Taufstein an den Papst. Er war bei Umbauarbeiten ausgemustert worden und stand seit 1992 im Heimatmuseum. Zum Geburts- und Tauftag des Papstes kam er wieder in die Pfarrkirche zurück.
Benedikt XVI. hatte keine große Erinnerung an seinen Geburtsort, der heute rund 2.700 Einwohner zählt. Er war zwei Jahre alt, als die Familie nach Tittmoning umzog, wohin der Vater versetzt wurde. Die Marktgemeinde verlieh 1997 dem damaligen Kurienkardinal die Ehrenbürgerwürde. Anlässlich seiner Reise nach Bayern 2006 kehrte er am Abend des 11. Septembers für einen kurzen Abstecher zu seinen Wurzeln zurück. (kna/01.01.2023)