"Wer den wirklichen Menschen, Theologen, Priester, Bischof und Papst weder persönlich noch aus seinen Schriften gekannt hat, sondern auf das mediale Bild von ihm angewiesen gewesen ist, hat zum großen Teil die entstellenden Klischees über seine Person zur Kenntnis genommen, die in einzelnen Medien vor allem in deutschsprachigen Ländern vermittelt worden sind", sagte Koch in einem Interview mit der "Tagespost".
![Kardinal Kurt Koch / © Harald Oppitz (KNA) Kardinal Kurt Koch / © Harald Oppitz (KNA)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/kardinal-kurt-koch_1.jpg.avif?itok=EpgOhbPN)
Benedikt war zu seiner Zeit als Präfekt der römischen Glaubenskongregation oft als konservativer Hardliner eingestuft worden. Einzelne Medien bezeichneten ihn als "Großinquisitor", "Panzerkardinal" oder "Gottes Rottweiler".
Seewald sieht dünnhäutige Reaktionen
Der Theologe Michael Seewald sagte in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger", das Umfeld Benedikts habe auf Kritik an ihm oft dünnhäutig reagiert.
![Papst Benedikt XVI. besucht im Jahr 2006 Regensburg (KNA) Papst Benedikt XVI. besucht im Jahr 2006 Regensburg (KNA)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/image/KNA_145715.jpg.avif?itok=mSXriFXG)
"Es wird gerade an der Legende eines verkannten und von seinen Kritikern böswillig missverstandenen Kirchenlehrers gebastelt, der den Stürmen der Zeit getrotzt habe und deshalb umso heftiger von jenen, die dem Zeitgeist verfallen seien, angegriffen werde."
Das Werk eines Denkers werde jedoch letztlich dadurch gewürdigt, dass man sich kritisch mit ihm auseinandersetze und dadurch zeige, dass man ihn ernst nehme.