Patriarch Kyrill ruft zu Weihnachts-Feuerpause auf

Gottesdienst statt Kriegsdienst

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat zu einer Feuerpause zum orthodoxen Weihnachtsfest aufgerufen. Alle Konfliktparteien sollten vom 6. Januar um 12 Uhr bis zum Ende des 7. Januar das Feuer einstellen.

Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva (KNA)
Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva ( KNA )

Die orthodoxen Gläubigen sollten am Heiligen Abend und am Weihnachtstag Gottesdienste besuchen könnten, hieß es in einer am Donnerstag im Internet verbreiteten Botschaft des Patriarchen von Moskau und ganz Russland.

Es ist das erste orthodoxe Weihnachtsfest seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar 2022.

Ein Vertrauter Putins

Kyrill, der als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin gilt, bezeichnete den Krieg in seiner Botschaft als "internen Konflikt". Die russisch-orthodoxe Kirche begeht den Heiligen Abend und das Weihnachtsfest anders als katholische und protestantische Christen am 6. und 7. Januar, da sie am Julianischen Kalender festhält.

Kyrill I. hatte den russischen Angriffskrieg in der Vergangenheit gerechtfertigt. In einer Predigt im März vergangenen Jahres hatte das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche erklärt, mit dem Angriff auf die Ukraine sei Russland in einen Kampf eingetreten, der keine physische, sondern metaphysische Bedeutung habe.

Russisch-orthodoxe Kirche

Die russisch-orthodoxe Kirche ist mit rund 150 Millionen Gläubigen die mit Abstand größte orthodoxe Nationalkirche. In Russland bekennen sich gut zwei Drittel der Bevölkerung zu ihr - etwa 100 Millionen Menschen. Fast alle übrigen früheren Sowjetrepubliken zählt das Moskauer Patriarchat ebenfalls zu seinem kanonischen Territorium.

Russisch-orthodoxe Kirche mit Baugerüst / © Balakate (shutterstock)
Russisch-orthodoxe Kirche mit Baugerüst / © Balakate ( shutterstock )
Quelle:
epd