Italiens Regierungschefin Meloni beim Papst

Geschenke für Franziskus

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni ist am Dienstag von Papst Franziskus empfangen worden. Meloni, deren Partei Fratelli d'Italia die Wahlen gewonnen hatte, war erst kürzlich zum Begräbnis von Benedikt XVI. im Vatikan gewesen.

Papst Franziskus empfängt Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin von Italien / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus empfängt Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin von Italien / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, dauerte die Begegnung unter vier Augen etwa 35 Minuten; eine Stunde später verließ Meloni den Vatikan.

Giorgia Meloni (r), Ministerpräsidentin von Italien, wird von Priester Leonardo Sapienza (l) begrüßt, als sie zu einer Audienz beim Papst eintrifft / © Domenico Stinellis/AP (dpa)
Giorgia Meloni (r), Ministerpräsidentin von Italien, wird von Priester Leonardo Sapienza (l) begrüßt, als sie zu einer Audienz beim Papst eintrifft / © Domenico Stinellis/AP ( dpa )

Im Mittelpunkt der Unterredungen Melonis mit den Spitzen des vatikanischen Staatssekretariates standen laut Presseamt die angespannte soziale Lage in Italien sowie das Thema Migration.

Insbesondere habe man über Armutsbekämpfung, die Situation der Familien, Geburtenrückgang und Erziehung und Bildung von Jugendlichen gesprochen.

Auf internationalem Gebiet seien Europa-Fragen und der Krieg in der Ukraine Thema gewesen. Das Klima der Gespräche im Staatssekretariat wurde als "herzlich" bezeichnet; man habe die guten Beziehungen zwischen Italien und dem Heiligen Stuhl betont. Für das Staatssekretariat nahmen auch Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin und der vatikanische Außenminister Erzbischof Paul Gallagher an den Gesprächen teil.

Ein Engel und ein Buch

Die Regierungschefin, die ihre katholischen Wurzeln immer wieder öffentlich betont hat, schenkte dem Papst unter anderem einen Engel aus ihrer privaten Sammlung; ferner ein Buch aus dem Jahr 1955, in dem Maria Montessori (1870-1952) für Kinder die alte lateinische Messe erklärt. Das in den 1930er Jahren erstmals erschienene Buch war unter anderem auf Englisch und Italienisch bis in die 60er Jahre ein Bestseller.

Die Ärztin und Pädagogin Montessori verließ Italien 1939, nachdem das Mussolini-Regime den Druck auf die von ihr gegründeten Schulen erhöht hatte. Von 1924 bis 1934 war der Faschistenführer Benito Mussolini zunächst ein Bewunderer und aktiver Förderer der Montessori-Pädagogik im italienischen Schulsystem gewesen.

 

Quelle:
KNA