Der "Aschermittwoch der Künstlerinnen und Künstler" soll Begegnungen von Kirche und Kunst ermöglichen. Dazu gibt es zum Auftakt der Fastenzeit in zahlreichen deutschen Bischofsstädten Veranstaltungen. Die Initiative kam nach dem Zweiten Weltkrieg aus Frankreich. Dort strebte der katholische Schriftsteller Paul Claudel (1868-1955) einen spirituellen Neuanfang für Europa an.
Der erste "Aschermittwoch der Künstler" in einer deutschen Diözese fand 1950 in Köln statt. Dem folgten bald München und andere Bistümer. Heute gibt es entsprechende Angebote in einer Reihe von Städten weltweit. In Deutschland wird die ursprünglich katholisch geprägte Idee mancherorts ökumenisch begangen.
Mit der Begegnung will die Kirche ihre Wertschätzung für Kunst und Künstler bekunden. Sie soll zugleich einer religiösen Standortbestimmung dienen oder auch die gemeinsame Auseinandersetzung mit Grundfragen der menschlichen Existenz ermöglichen.
In aller Regel gibt es einen gemeinsamen Gottesdienst zum Auftakt der Fastenzeit und einen kulturellen Akzent, bei dem auch prominente Kunstschaffende zu Wort kommen. Daran schließt sich die Möglichkeit zum Gespräch zwischen Bischof und Geistlichen sowie Künstlerinnen und Künstlern an. (kna, 17.01.23)