Das Oberste Präsidialkomitee für Kirchenangelegenheiten der Palästinenser hat die Kirchen weltweit zur Rettung der Präsenz palästinensischer Christen aufgerufen. Diese seien "insbesondere im besetzten Ost-Jerusalem durch Vertreibung von ihren Häusern und Übernahme ihres Eigentums durch die israelischen Besatzungsbehörden" bedroht, heißt es in einem Brief des Komitee-Vorsitzenden Ramzi Khoury von Mittwoch. Die Kirchen sollten sich bei den Regierungen mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die UN-Resolutionen für die "legitimen Rechte des palästinensischen Volkes, einschließlich seines Rechts auf einen unabhängigen Staat mit Ostjerusalem als Hauptstadt" umgesetzt würden, so Khoury nach einer Meldung der Agentur Wafa.
Palästinensische Christen und Muslime hätten gleichermaßen Anspruch auf ein würdiges Leben, schreibt Khoury. Die Kirchen weltweit müssten "als Partner bei der Verwirklichung von Gerechtigkeit und Frieden auftreten".
Der Ausschuss-Vorsitzende warnte vor der Zunahme von Angriffen religiös-fundamentalistischer Siedler auf Kircheneigentum, die von der israelischen Polizei geduldet würden, sowie vor nachteiligen Auswirkungen der Entscheidungen der Besatzungsbehörden auf die Präsenz palästinensischer Christen. Konkret verwies er auf die Übernahme eines Grundstücks des griechisch-orthodoxen Patriarchats in Silwan durch Siedler Anfang 2023.
Weiter kritisierte Khoury den "Einfall" des rechtsextremem israelischen Sicherheitsministers Itamar Ben-Gvir in den Bereich der Al-Aqsa-Moschee von Jerusalem. Im Dezember hatte der Politiker den Tempelberg besucht. Dahinter stehe das Ziel der Regierung, den "geografischen, demografischen und historischen Charakter und den Status der Heiligen Stadt Jerusalem unter Verstoß gegen das Völkerrecht zu verändern", so der Komitee-Chef. (kna)