Missbrauchsbetroffene reisen mit Fahrrad zum Papst

Radeln für die Aufarbeitung

Missbrauchsbetroffene radeln im Frühjahr von München zum Papst nach Rom. Der Anmeldeschluss für die Pilgerfahrt vom 6. bis 17. Mai wurde bis 15. Februar verlängert, wie die Pressestelle des Münchner Ordinariats am Montag mitteilte.

Fahrradfahrer vor dem Petersdom / © Marcos Jimenez Hueso (shutterstock)
Fahrradfahrer vor dem Petersdom / © Marcos Jimenez Hueso ( shutterstock )

Unterwegs wollen sich die Teilnehmenden mit sexualisierter Gewalt im Raum der Kirche auseinandersetzen und Veränderungen im Umgang mit Betroffenen anstoßen.

Am 8. Mai wird die Pilgergruppe demnach in Bozen vom dortigen Bischof Ivo Muser und dessen Generalvikar Eugen Runggaldier empfangen.

Intensiver Austausch zur Aufarbeitung und Prävention

Geplant sei ein intensiver Austausch zu Aufarbeitung und Prävention, hieß es. Bei einem ersten Treffen von Initiatoren und Interessierten soll die Radpilgerreise am 2. Februar in München inhaltlich weiter ausgestaltet werden.

Wolken über der Kuppel des Petersdoms / © PHOTOCREO Michal Bednarek (shutterstock)
Wolken über der Kuppel des Petersdoms / © PHOTOCREO Michal Bednarek ( shutterstock )

Die zehn Fahrradetappen sind jeweils zwischen 60 und 100 Kilometer lang. An einem Ruhetag steigt die Gruppe in Verona in den Zug und fährt bis nach Pesaro. Der Umstieg in ein Begleitfahrzeug oder in die Bahn ist auch unterwegs möglich. Mieträder und E-Bikes werden angeboten.

Solidarität für 995 Euro

Für von der Erzdiözese anerkannte Betroffene fällt laut Mitteilung kein Reisepreis an. Das Angebot richtet sich aber auch an Angehörige und alle, die ihre Solidarität mit Betroffenen zeigen wollen. Für diese Teilnehmer kostet die Fahrt 995 Euro. Darin enthalten sind alle Übernachtungen, Frühstück und Abendessen sowie der Rücktransport von Rädern und Gepäck. Die späteste Einstiegsmöglichkeit zu einem reduzierten Preis besteht am 14. Mai in Assisi. Die Rückreise wird individuell organisiert.

Bischöfe beauftragen Studie zu spirituellem Missbrauch

Eine Forschungsgruppe der Universität Münster soll spezielle Formen von Machtmissbrauch in religiös-spirituellem Zusammenhang untersuchen. Dazu beauftragt wurde sie von den katholischen Bistümern Münster und Osnabrück, wie beide Diözesen mitteilten. Ziel der Studie sei es, Faktoren zu ermitteln, die sogenannten geistlichen Missbrauch begünstigen, und daraus Möglichkeiten zur Vorbeugung zu entwickeln.

Holzkreuz in der Hand / © PKStockphoto (shutterstock)
Quelle:
KNA