Spanische Bischöfe kritisieren Nachhaltigkeitsziele der UN

"Wir müssen die betroffenen Gruppen schützen"

Kritik an UN-Zielen: Es drohe die Gefahr einer "ideologischen Kolonisierung", warnte der Sprecher der Spanischen Bischofskonferenz, Cesar Garcia Magan, im Interview der Nachrichtenagentur Servimedia am Wochenende.

United Nations Emblem der Vereinten Nationen am Eingang zum Hauptquartier der UNO am Platz der Nationen in Genf / © Günter Vahlkampf (KNA)
United Nations Emblem der Vereinten Nationen am Eingang zum Hauptquartier der UNO am Platz der Nationen in Genf / © Günter Vahlkampf ( KNA )

Zwar seien etliche Aspekte in Sachen Bildung und Naturschutz "akzeptabel", so der Bischof. Zugleich aber würden weniger entwickelte Länder von dominanten Staaten und multinationalen Unternehmen sozialpolitisch unter Druck gesetzt.

Entwicklungsländer verdienen "neuen Kolonialismus" nicht

Diese wollten kommerzielle Interessen und kulturelle Familienmodelle durchsetzen, die wenig mit der jeweiligen Identität zu tun hätten. "Wir müssen die betroffenen Gruppen schützen", forderte Garcia Magan. Sie hätten nicht verdient, von einem "neuen Kolonialismus" überrollt zu werden. 

Papst Franziskus empfängt Bischöfe aus Spanien beim Ad-limina-Besuch / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus empfängt Bischöfe aus Spanien beim Ad-limina-Besuch / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

2015 hatte die Weltgemeinschaft die Agenda 2030 verabschiedet und sich auf 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung verpflichtet.

Teile der Agenda 2030 in katholischer Kirche umstritten

Handlungsfelder sind beispielsweise ein verstärkter Einsatz für Frieden und Rechtsstaatlichkeit, Bekämpfung von Korruption, Bildung für alle und der Schutz des Klimas und der Ressourcen. 

Teile der Agenda, vor allem mit Blick auf gesellschaftspolitische Fragen, sind in der katholischen Kirche umstritten. Konservative Kreise stören sich vor allem daran, dass die Vorgaben der Vereinten Nationen Standards für "reproduktive Gesundheit" beinhalten, was etwa den Zugang zu Abtreibung und Verhütungsmitteln bedeutet.

Agenda 2030: Das sind die Ziele

Die UN-Mitgliedstaaten haben am 25. September 2015 in New York die nachhaltigen Entwicklungsziele, die Sustainable Development Goals (SDGs), verabschiedet. Die Agenda enthält 17 Kernziele und 169 Unterziele, die bis 2030 erreicht werden sollen. Die 17 Kernziele lauten:

1. Armut in allen ihren Formen und überall beenden.

2. Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.

3. Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.

Symbolbild Globus Erde Welt / © xtock (shutterstock)
Quelle:
KNA