Erstmals hat die Deutsche Bischofskonferenz unter dem Titel "Die Perspektive des Glaubens anbieten" eine Erklärung über den Religionsunterricht in der Grundschule veröffentlicht. In der Grundschule werden die Grundlagen religiöser Bildung vermittelt. Gleichzeitig findet der Unterricht in unterschiedlichen soziokulturellen Kontexten und Organisationsformen statt und wird von Lehrkräften mit unterschiedlicher Ausbildung und Kirchenbindung erteilt. Beides hat Auswirkungen auf die Ziele und Inhalte des Faches und auf die Erwartungen, die an den Unterricht gestellt werden können.
Das Dokument beschreibt die zentralen Ziele und Aufgaben des Religionsunterrichts in der Grundschule (Kap.1), die unterschiedlichen Kontexte, in denen das Fach erteilt wird (Kap. 2), die Bedeutung des Faches für Schüler, Eltern, Schule und Kirche (Kap. 3), das didaktisch-methodische Fachprofil (Kap. 4) und entwirft Leitlinien für die zukünftige Entwicklung dieses Faches (Kap. 5). In diesen Leitlinien plädieren die Bischöfe für eine stärkere Konzentration des Unterrichts auf die zentralen Inhalte des christlichen Glaubens und eine "Reduktion der Stofffülle mit Blick auf das realistisch Erreichbare". Angesichts von Säkularisierung und Enttraditionalisierung betonen sie die "Arbeit an der religiösen Sprach- und Kommunikationsfähigkeit" und streben eine "stärkere Verankerung des Religionsunterrichts in der Schulkultur" an. Am Ende des Dokumentes richten die Bischöfe ein Wort des Dankes an die Religionslehrerinnen und Religionslehrer. Denn Qualität und Ansehen des Faches hängen wesentlich von der Professionalität und vom Engagement der Lehrkräfte ab.
Die Erklärung, die vom Ständigen Rat beschlossen wurde, richtet sich an alle für den Religionsunterricht in der Grundschule Verantwortlichen, an die Eltern und an die interessierte Öffentlichkeit. (DBK/10.02.2023)